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jekt und zeigt in Schaffen aus Geschaffenwerden seine Prädikate.

Sein und Wesen sind nicht getrennt, so auch nicht Wissen und

Wesen. Der Begriff wird durch äußere Erfahrungen, zufälliges Sein,

nur angeregt, nicht gebildet. Er stammt aus derselben Tiefe wie das

Wesen, sein Gegenstand. Einen Begriff ohne Sein des Gegenstandes

gibt es daher nicht. Aus dem Begriffe folgt das Sein, aus dem höch-

sten Begriffe folgt auf höchste und notwendigste Weise das Sein des

Höchsten.

Aus diesem Gefüge des Gottesbegriffes zeigt sich auch seine Un-

vollendbarkeit, da er aus den weltlichen Kategorien heraus nicht zu

Ende ergänzt werden kann. Was Gott ist, können wir nicht be-

greifen, weil sein Begriff aus den in das Übernatürliche hinweisen-

den Bestandteilen unseres Denkens gebildet ist. Weil aber das Voll-

kommene vor dem Unvollkommenen ist, ist er nicht nur dem Sein,

sondern auch dem Denken nach der Erste. Daß er ist, am meisten

von allem ist, folgt aus seinem Begriffe als dem Höchsten.

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