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auf seinen Dienstreisen zu den Bergbaubetrieben in der Nähe des burgenländi-
schen Landsitzes Spanns durch Jahre in dessen persönlichen Bannkreis zu treten.
Diese geistige Bindung wurde von der Ostfront und dem Verwundetenlazarett
aus durch Briefwechsel noch vertieft. Nach dem Kriege wurde Amtmann nach
Klagenfurt versetzt und zum Berghauptmann von Kärnten ernannt. Hier leitet
er seit 1952 den von ihm und seinen Freunden gegründeten philosophischen
Arbeitskreis der Gesellschaft für Ganzheitsforschung.
Seine philosophische Tätigkeit fand ihren Niederschlag vor allem in den Vor-
trägen innerhalb dieser Gesellschaft. Neben Arbeiten über die Hauptwerke Oth-
mar Spanns und über zahlreiche philosophiegeschichtliche Themen (worüber sich
durch die Ganzheitslehre viele neue Aspekte eröffneten) stehen zwei größere
Vortragsreihen über „Idee und Charakter, Grundzüge einer ganzheitlichen Cha-
rakterlehre“ und „Das Faustmysterium, Mystik und Philosophie in Goethes Faust“.
Veröffentlichungen erfolgten nur über besonderen Auftrag: so auf Wunsch des
Ministeriums für Handel, Gewerbe und Industrie, Oberste Bergbehörde, als Aus-
zug aus einer umfangreichen bergrechtlichen Arbeit ein Beitrag für die Fest-
schrift anläßlich des hundertjährigen Bestandes der Berg- und Hüttenmännischen
Monatshefte (Springer-Verlag, Wien
1955)
unter dem Titel „Hundert Jahre
österreichisches Berggesetz. Das Bergrecht als Wegweiser zu einer künftigen
Eigentums- und Wirtschaftsordnung“; und über Auftrag der Herausgeber dieser
Gesamtausgabe das Buch: „Die Geisteslehre Othmar Spanns“, Graz 1960.