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dem philosophischen Grunderlebnis. Dabei ist wieder zwischen

Grund e r l e b n i s und Grund b e g r i f f zu unterscheiden, aber

dieser wird durch jenes begründet. Was an der Oberfläche vorgeht

und mit den Sinnen wahrgenommen werden kann, das erkennt auch

der Oberflächliche. Hier kann die wissenschaftliche Leistung nur

in der Genauigkeit der Beobachtung und in der Genauigkeit und der

Richtigkeit der Wiedergabe liegen. Diese Genauigkeit und Richtigkeit

wird von Spann auch gefordert und nicht gering geachtet. Sie wird

auch vom Philosophen gefordert. Vertieft sich aber der Forscher in

sein Beobachtungsmaterial, dann muß er dessen logisch-systematische

Ordnung anstreben. Dabei wird er bei Gewissenhaftigkeit und Scharf-

sinn erkennen, daß die Erfahrung mit geistigen Inhalten in unlösbarem

Zusammenhange steht, die nicht aus der Erfahrung selbst stammen

können, die vielmehr der Erfahrung logisch vorausgehen und daher

a priori gegebene Bedingungen möglicher Erfahrung sind. Das ist

bekanntlich das Thema von Kants „Kritik der reinen Vernunft“. So

stellt sich der Apriorismus Kants als die erste Stufe des Idealismus

dar, als Eingang in das Reich der Metaphysik.

Diese Vernunftkritik ist auch für Spann eine der größten Leistungen

der Geistesgeschichte. Wird doch durch sie die Erfahrung in ihre

Grenzen gewiesen und der Empirismus als dogmatisch, das heißt als

wissenschaftlich unzulänglich erwiesen. Kants Vernunftkritik fordert

eine Metaphysik, wenn auch nur in den engen Grenzen seiner Tran-

szendentalphilosophie.

„Der Empirismus stützt sich vor allem auf das sinnliche Bewußt-

sein; er ist die Philosophie der sinnlichen Natürlichkeit, das heißt

Ungeistigkeit, das heißt des naturhaften Menschen. Daher wir den

Empirismus als Philosophie der Plattheit einerseits, der Naturver-

haftetheit andererseits bezeichneten. Erstere ist kulturzerstörend,

letztere zivilisationsfördernd. — Der Apriorismus stützt sich auf

das Verstandesbewußtsein, auf das Innewerden der Sicherheit des

Denkens wie auch der sittlichen Entscheidung, des sittlichen Bewußt-

seins, und ist in diesem Belange Rationalismus“ (Bd 13, 341 f.).

Die notwendige Vertiefung des Apriorismus sieht Spann in seiner

Fortbildung zum entfalteten Idealismus, was der nachkantische

Deutsche Idealismus geleistet hat.

Die philosophische Urentscheidung ist zwischen den Grundrich-