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[19/20/21]

Kleinstraum übertragen. S t a t t d a s S c h ö p f e r i s c h e i n

d e r N a t u r z u s u c h e n , geht man zur offenen Verkündung

der Unanschaulichkeit über. Die Atomistik verneint sich hier-

mit selbst. — Übrigens ist auch hier / die Frage zu stellen: Was

geschieht, wenn Planetensysteme Zusammenstoßen? Das weiß

kein Mensch.

Auch eine andere Zerlegung in Elemente gilt heute, sie ist ebenfalls von

unabsehbarer Verwickeltheit: M a s s e des Protons; M a s s e des Elektrons (Posi-

trons); L a d u n g ( + e und — e); Verhalten der Elementarladungen nach dem

C o u l o m b s c h e n Anziehungs- und Abstoßungsgesetz (in welchem Verhält-

nisse stehen sie aber, wenn bewegt, zu den M a x w e l l s c h e n Gesetzen des

Elektromagnetismus einerseits, den m e c h a n i s c h e n Grundgesetzen an-

dererseits?); F e l d g e s e t z e . — Das sind Verhältnisse, die nicht zu Ende gedacht

werden können!

Zum Atombegriffe als Verband kommt heute in Wahrheit noch der Begriff

der f r e i e n K o r p u s k e l n . Es sind ja im Atome nicht nur Proton, Elektron,

Positron, Neutron beisammen, sondern außerdem kommen Teilchen herein, werden

„eingefangen”, und andere gehen hinaus, werden „ausgestoßen” („Austausch-

reaktionen”!). Und zu diesem lebhaften Hin und Her (es sollen a-Teilchen,

ß-Teilchcn [Elektronen], Neutronen und Protonen sein) kommen ebenfalls die

unzähligen Felder, von denen die Teilchen durchdrungen werden, Felder, die

teils von den positiv und negativ geladenen Teilchen des Atoms selbst gebildet

werden (Elektron:—; Proton; +; Positron: +; nur beim Neutron ist die Ladung

null), teils aber von den Feldern der gesamten Atome des ganzen Sonnen-

systems, des Weltalls.

Diese stetigen Felder stellen aber unseres Erachtens ein ganzheitliches Ele-

ment dar, etwas, was alles durchdringt und alles trägt.

Noch manche andere Schwierigkeiten des heutigen Atombegriffes, die auf

grundsätzliche Mängel deuten, wären zu erwähnen. Wir heben noch die fol-

genden hervor.

1.

Die Elektronenbahnen als stabile und das Fehlen der Ausstrahlung können

unmöglich in den bisher bekannten elektromagnetischen Wirkungen der Teil-

chen ihre Erklärung finden — also nicht von unten her. Der Atombegriff als

Begriff eines Elementarverbandes müßte daher von oben herab, also g 1 i e d -

h a f t begründet werden, allerdings wäre er dann etwas ganz anderes — er

wäre ein Gefügeelemcnt (der Begriff des „Gefüges” ist ja schon ganzheitlich)

und ein räumliches Formelement, das heißt zugleich durchaus etwas Stetiges.

2.

Noch unbegreiflicher als die Bahnen sind die „Sprünge” der Elektronen

aus einer Quantenbahn in die andere und die damit verbundenen „Strahlungs-

quanten”. Hier wird doch offenbar ein Rätsel aus dem anderen erklärt.

/

3.

Der schon erwähnte Widerspruch, daß der Atomverband einerseits aus

Korpuskeln, aus diskreten Teilchen bestehen, andrerseits aber das stetige elektro-

magnetische Feld vorhanden sein soll, demnach S t e t i g k e i t u n d G e -

t r e n n t h e i t (Kontinuierliches und Diskretes) gleichzeitig nebeneinander an-

genommen werden, ist keineswegs damit gelöst, daß man behauptet, der heutige

Atombegriff sei eine „Synthese" von Kontinuum und Korpuskeln. Man kann

die Behauptung, schwarz sei zugleich weiß und weiß zugleich schwarz, nicht

eine „Synthese” nennen.