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Unsere früheren Betrachtungen der Quellen der Religion —

Mystik, Magie und Offenbarung — ferner der Gesetze der Mythen-

bildung, der ganzheitlichen Kategorien des Stufenbaues und der

vielfachen Gliedhaftigkeit, nunmehr der Unvollkommenheiten und

Fehlausgliederungen ergaben nichts Geringeres als eine G e s t a l -

t u n g s l e h r e o d e r M o r p h o l o g i e d e r R e l i g i o n .

Sie ist für das systematische wie geschichtliche Verständnis der

Religion grundlegend. Die Lehre von Unvollkommenheiten und

Entartungen bildet einen wichtigen Teil der Gestaltenlehre.

II.

Der kategoriale Aufbau der Religion

A. Die a l l g e m e i n e n K a t e g o r i e n i m V e r h ä l t n i s

z u d e n m y s t i s c h - m a g i s c h e n

Die Phänomenologie der Religion und insbesondere die Erkennt-

nis ihrer Grundlegung und Konkretisierung durch Mystik und

Magie mündet von selbst in eine Lehre vom kategorialen Aufbau

der Religion.

Die Frage, die sich hier erhebt, ist nun, in welchem Verhältnis

die

a l l g e m e i n e n

R ü c k v e r b u n d e n h e i t s k a t e g o -

r i e n , wie sie die philosophische Kategorienlehre entwickelt, zu

den religiösen Kategorien, wie sie sich aus Mystik und Magie er-

geben und daher den Aufbau der Religionen bestimmen, stehen.

Die den Aufbau der Religionen bestimmenden Kategorien müssen als

Ableitungen der a l l g e m e i n e n Kategorien verstanden werden,

soll die Religion wirklich als Rückverbundenheitserscheinung ver-

ständlich sein.

Wir haben nun in unserer Kategorienlehre die Rückverbunden-

heitskategorien in Gegenüberstellung des Rückverbindenden und

des Rückverbundenen ausführlich entwickelt, das heißt des unaus-

gegliederten aber ausgliedernden Grundes und der ausgegliederten

oder befaßten, rückverbundenen Glieder. Diese Entwicklung läßt

sich in folgender Übersichtstafel zusammenfassen

1

:

/

1

Für die nähere Begründung und Erklärung der Rückverbundenheitskatego-

rien, die hier ein allzu weites Ausholen erfordern würde, muß auf mein Buch

Kategorienlehre verwiesen werden. Vgl. S. 232 bis 301 der 2. Aufl., Jena 1939.

[3. Aufl., Graz 1969, S. 213—274].