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V i e r t e s H a u p t s t ü c k

Philosophie und Gesellschaftswissenschaft im

Hinblick auf die Wesenstheorien der Gesellschaft

Wir haben früher die philosophischen Folgerungen, die sich aus

dem Individualismus und Universalismus ergeben, kurz bespro-

chen

1

. Es ist wichtig, diese Frage noch weiter zu behandeln und im

besonderen die Stellung unserer deutschen klassischen Philosophie

dazu aufzuklären.

E r s t e r A b s c h n i t t

Zusammenfassender Vergleich einiger philosophischer

Folgerungen aus Individualismus und Universalismus

Die Wesenserklärungen der Gesellschaft, Individualismus und

Universalismus, führen beide auf den Begriff des menschlichen Gei-

stes überhaupt, sei es als eines Gliedes, sei es als eines absolut Selb-

ständigen. Für beide gilt der Satz: Wie die Gesellschaft begriffen

wird, so der Mensch, wie der Mensch begriffen wird, so auch die

Welt, deren Bestandteil ja nur der Mensch ist.

Nun möchte ich allerdings auch an dieser Stelle wiederholen, daß

die Einheitstheorien der Gesellschaft rein analytisch zu finden sind,

wie unsere eigene Untersuchung der Frage wohl erhärtet. Sie be-

d e u t e n nur Ausgangspunkte philosophischen Denkens, sie f ü h -

r e n zu einer Philosophie. Wenn die gesellschaftliche Beobachtung

und die nacherlebende Analyse der geistigen Grundvorgänge, wel-

che Gesellschaft bilden, mich zu der Bestimmung bringt: es seien

selbstwüchsige Einzelne, welche die Gesellschaft bilden, so ist diese

Vgl. oben S. 118 ff. und 221 f.