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der Markt für ein und dieselbe Ware, desto größer die Berufsteilung

(Spezialisierung) und die Betriebsgröße (innere Arbeitsteilung) und

damit auch die leistende Ergiebigkeit der Wirtschaft — ein Satz, der

sich schon aus den einleitenden Untersuchungen von Adam Smith über

die Arbeitsteilung ableiten läßt. Der große Markt ist die unerläßliche

und durchgreifende Bedingung des Großbetriebes (wenn auch nicht die

unbedingt einzige). Vor allem besteht die Überlegenheit des

Großbetriebes über den Kleinbetrieb nicht an sich (wie Marx fälschlich

glaubte), sondern höchstens nach Maßgabe des großen Marktes. Dieses

„Gesetz der Marktgröße“ geht aber nicht nur auf die arbeitsteilige

Gliederung in der Werkreife, sondern auch aller übrigen Gebiete der

Volkswirtschaft, aber allerdings nur dort, wo alle Wirtschaftsmittel im

Entsprechungsverhältnis vermehrbar sind; es gilt also nicht für die

Landwirtschaft, weil dort ein wichtiges Erzeugungsmittel, nämlich die

Bodenfläche, in aller Regel festgelegt ist (daher das Thünensche Gesetz

der nur verhältnismäßigen Richtigkeit der Landbausysteme

1

).

Hingegen gilt es auch für Handel, Bankwesen, Börse, Versicherung

usw., die alle eine größere Spezialisierung mit dem größeren Markt

finden oder finden können.

2

/

§ 39. Der logische Aufbau der Volkswirtschaftslehre

IV.

Gesetze des Zusammenhanges von Preis und Leistung

Die Wirtschaft ist nicht nur ein System von Leistungen, sondern

auch von Leistungsgrößen. Beide sind unaufhörlich miteinander

verknüpft. Die Leistungsgröße ist nur eine quantitative Bestimmung des

Leistens. Sobald die Leistungsgrößen sich ändern, müssen sich auch die

Leistungen und ihre Entsprechungen im Gebilde ändern und in der

Folge wieder das Verhältnis der Gebilde untereinander. Wenn für

Robinson infolge kühlen Wetters Bewässerungsarbeiten einen

geringeren Nutzgrad (geringere Leistungsgröße) erlangen, so ändert

sich mit der Bedeutung und dem Umfang seiner „Wasserwirtschaft“

auch das Verhältnis zu anderen Dienstzweigen seiner Wirtschaft: statt

mit Bewässerung kann er sich mit Werkzeugen, Waffen,

Wohnhausbau, Luxusarbeiten abgeben — einfach nach dem Gesetz des

Ausgleichs der Grenznutzen. Den Vorgang des Ausgleichs der

Grenznutzen begleitet notwendig eine Verschiebung

1

Siehe unten S. 327.

a

Vgl. dazu mein Buch: Der wahre Staat, 4. Aufl., Jena 1938, S. 117 f.