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h a t , d e r S c h ö p f e r a b e r n i c h t . Denn in jedem Vor-

Sein (erstem Sein), am eigentlichsten aber im Urschaffen, ist be-

g r i f f s g e m ä ß jene Ausgliederung insgesamt schon vollendet,

die im ausgegliederten Dasein erst schrittweise durchgemacht wird.

Der Künstler sieht das Bild vollendet vor sich, das er mühsam

schafft, der handelnde Mensch, der Held, sieht sein Ziel vor sich und

weiß, was er zu tun hat

1

.

/

Die weitere Frage, die sich anschließt, ist, ob die Geschichte der

Welt eindeutig ablaufe, ob damit nicht am Ende mechanische Ur-

sächlichkeit an die Stelle der G e s c h i c h t e tritt. Aber das Merk-

zeichen der Geschichte ist, daß sie auch anders verlaufen könnte.

Diese Frage gehört indessen in die Geschichtsphilosophie. Hier war

nur das Verhältnis des Schöpfers zum Geschöpfe zu berühren. Die

Geschichte des Geschöpfes ist seine Geschichte nicht.

/

1

Siehe oben S. 53 f., 84 f. und unten Naturphilosophie, Abschnitt Zeitlehre,

S. 333 ff.