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hen wir in der Mystik die Quelle des M o n o t h e i s m u s , ferner

der höheren g e i s t i g e n u n d s i t t l i c h e n B e s t a n d t e i l e

der Religionen mit den daraus folgenden Konkretionen, wovon wir

besonders die Unsterblichkeit, die Gottes- und Menschenliebe her-

vorhoben, in der Magie dagegen die Quelle des P o l y t h e i s -

m u s u n d P o l y d ä m o n i s m u s mit allen daraus folgenden

Realien und Konkretionen der Religion, insbesondere des Ritualis-

mus.

Im Übergang von der Mystik zur Magie und in der höchsten, der

Mystik noch nahe stehenden Magie, erkannten wir die Quelle der

Unterscheidung der h o h e n G ö t t e r als von Mächten, welche

primär dem ekstatischen Geistesleben des Menschen, nicht dem Na-

turleben entnommen sind und daher zuerst poetisch-sittliche Gei-

stesmächte des Gemeinschafts- und Einzellebens darstellen (wie die

Amesha Spentas der Zarathustralehre), dann erst Mächte des Natur-

lebens.

Ferner zeigten sich die visionären Zustände, höhere wie niedri-

gere, als die Quellen der Unterscheidung der n i e d e r e n G ö t -

t e r , sei es geistiger oder naturhafter, sowie ihrer Dienste, sodann

auch der H e r o e n u n d G e i s t e r mit ihren Diensten jeder Art,

endlich der O r a k e l - u n d H e i l d i e n s t e , d e r G e s t i r n -

d i e n s t e , T i e r - u n d D ä m o n e n d i e n s t e , d e r c h t h o -

n i s c h e n D i e n s t e , F e t i s c h d i e n s t e u n d F r u c h t -

b a r k e i t s d i e n s t e .

Der Magie entspricht auch jene praktische Richtung der Religion,

welche auf die D i e n s t b a r m a c h u n g a n d e r e r W e s e n

geht und sogar das Unsittliche umfaßt (schwarze Magie). Endlich

sind die R i t e n , Z e r e m o n i e n u n d B r ä u c h e der gesam-

ten Kulte des Magischen voll, wozu auch die Tänze, Rauschmittel,

Entsprechungen aller Art, sowie anderen Hilfsmittel der Versen-

kung und Magisierung gehören

1

.

Die wesenhafte Verbindung der höchsten Magie mit der Mystik, /

die wir nachwiesen, erklärt auch eine allgemeine Grundtatsache der

Religionsgeschichte; sie macht es verständlich, daß auf dem

G r u n d j e d e s P o l y t h e i s m u s d e r M o n o t h e i s m u s

stets in irgendeiner, sei es noch so abgeblaßten Form erhalten bleibt.

1

Darüber siehe auch unten S. 270.