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historisierende, schließlich ebenfalls mechanistische Geistesauffassung

auf der anderen Seite. Übermäßige Bedeutung der mathematischen

P h y s i k dort, eine Sorte von auszehrender P h i l o l o g i e da,

treten als untrügliche äußere Merkmale dieses Bildes besonders

hervor.

Ohne Ertrag sind freilich auch solche Zeiten nicht, da sie / dem

Scheinglauben, Aberglauben, unechter Magie aller Art sowie sophi-

stischen Verirrungen der Theologie kräftig entgegentreten und

äußere Naturerkenntnis, technische Naturbeherrschung, ferner die

quellenmäßige Erschließung der Geschichte in ungeahnter Weise

fördern.

Ohne Mystik keine Religion und ohne Religion keine Kultur.

Zum Abschluß

Mit der ganzen Stufenleiter, die wir durchschritten, ist überall

K u l t u r v e r l u s t gegeben. Nicht Aufstieg, nicht Entwicklung

zum Höheren sehen wir in der Geschichte der Menschheit, sondern

trotz stets erneuter Aufschwünge vorherrschend Kulturverlust —

das ist unser grundsätzliches Ergebnis.

Hievon machen allerdings die technische Beherrschung der Natur

und die aus sinnlicher Erfahrung entspringende materialistische Wis-

senschaft eine Ausnahme. Dem V e r l u s t e n t s p r i c h t , w i e

b i l l i g , a u c h e i n G e w i n n a u f a n d e r e n G e b i e t e n .

Das Wesentliche des Kulturverlustes ist aber damit gegeben: der

Monotheismus der mystischen Urreligion sinkt durch Magisierung

zum Polytheismus herab, dieser zum Teil bis zum Tierdienst, Dä-

monismus und Fetischismus. Geschichtlich ist ein solcher Vorgang,

namentlich in Ägypten, vom alten über das mittlere Reich bis zum

Untergang zu verfolgen.

Während des Verfalles können immer noch mächtige mystische

Strömungen die Religion neu beleben, sogar zum Teil beherrschen

und Impulse zu großen Aufschwüngen, inneren Reformen sowohl,

wie Neubildungen geben. Jedoch können sie nicht immer den Ge-

samtverfall aufhalten. In China gelang dies, nicht aber im klassi-

schen Altertum, wo von der Mystik der Orphiker und der Myste-

rien bis zu den Neuplatonikern dieser regenerierende Einfluß immer

wieder mächtig war; ebenso in Indien, wo die Upanischaden und