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auf Dezentralisation und Selbstverwaltung als Prinzipien gesellschaft-

licher Ordnungsvorstellung, für die Spann geradezu leidenschaftlich

eintrat. Für ihn ist die überschaubare Gruppe die beste und zugleich

sinnvollste Lebensform. Schutz und Förderung kleiner Einheiten,

von Klein- und Mittelbetrieben soll ihr ebenso dienen wie die Vermei-

dung hypertropher Ballungsgebiete als Zentren nicht bloß ökonomi-

schen Raubbaus, sondern auch des sozialen Verfalls. Nur Wahrung

und Ausbau dezentralisierter Lebensbereiche schützt vor dem ge-

meinschaftszerstörenden Weg in „die Bronx“, in das Ödland der

Metropolis, in die berüchtigte Gesichts- und Seelenlosigkeit des

Lebens in Hyper-Städten von heute.

Zielbewußte Entfaltung zurückgebliebener Regionen und Landge-

biete ist mit ein Grundgedanke ganzheitlicher Entwicklungspolitik,

die auf dem Prinzip gegenseitiger Entsprechung beruht und so gesehen

auch das Miteinander von Kontinenten einbezieht. Die Sicht von der

„einen Welt“ mit ihren heute zunehmend erkannten, sich wesenhaft

wechselseitig ergänzenden bzw. bedingenden Zusammenhängen und

Entsprechungen politischer, strategischer, rechtlicher und nicht zu-

letzt wirtschaftlicher Natur hat Spann in seiner Wirtschafts- und Ge-

sellschaftslehre sehr früh systematisch dargelegt wie auch theoretisch

begründet (vgl. u. a. „Tote und lebendige Wissenschaft“, Bd 6, 103 ff.).

So runden sich die Problemkreise, für die sich ganzheitliches Den-

ken als geistiges Rüstzeug bei der Suche nach neuen Lösungen und

Ufern auf unserem Wege in ein nachindustrielles drittes Jahrtausend

gewissermaßen richtungweisend anbietet. Der so kennzeichnende

optimistische Grundzug der Spannschen Entwürfe rührt wohl aus

ihrem umfassenden Anspruche wie ihrer stets systematisch logischen

Geschlossenheit her. Geschichte ist nach Spann kein Ablauf bloß

mechanischer Zwänge, sondern die Entfaltung geistiger Potenzen mit

der grundsätzlichen Chance zur Freiheit. Über Spannungen und

Brüche hinweg weist dies zugleich auf die Möglichkeit, die Dämonie

der Technik zu überwinden, auch einen Atomtod zu vermeiden und

den Frieden für eine von Vernunft geleitete, weiter zusammen-

rückende Menschheit zumindest glaubhaft anzustreben.

Das „düstere Ende, das auf irgendeine Weise keinem großen Leben

fehlt“ („Meister Eckeharts mystische Philosophie“, Bd 18, 12), muß

nicht nur finsteren Pessimismus zeugen. Oder wie Spann mit geradezu