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gehen. Ursprüngliche Ganzheit ist nur in geistiger Gemeinschaft.

G a n z h e i t i s t k e i n e „ F i k t i o n“, sondern erste Wirklich-

keit, logisches Prius des Einzelnen. — Die organisierenden Hand-

lungen haben wir als solche bestimmt, welche Gemeinschaft herbei-

führen sollen (Beispiel: Bildungsverein), oder welche (auf Grund

von geistiger Gemeinschaft) Handlungen herbeiführen (Beispiel:

Fabrik, Gewerkschaft). Ist nun die Gemeinschaft Ganzheit, so ist

auch die G a n z h e i t o d e r E i n h e i t d e r o r g a n i s i e -

r e n d e n H a n d l u n g e n k e i n e F i k t i o n : da die Ganz-

heit der Handlungen von jener der Gemeinschaft sich ableitet. Auch

angesichts der organisierenden Handlungen ist das Ganze früher als

der Teil, auch angesichts der wirtschaftlichen Handlungen gilt dieser

Satz

1

.

Um das zu erläutern, gehen wir auf den einfachsten Fall von Ver-

anstaltung, die Verabredung mehrerer Personen, zurück. Indem die

Personen als verabredete ein System gleichgerichteter Handlungen

verwirklichen, t r e t e n s i e d a m i t a u c h n a c h a u ß e n h i n

g l e i c h g e r i c h t e t a u f und in diesem mittelbaren Sinne

e i n h e i t l i c h . Das ist der erste wesentliche Punkt. Damit haben

sie auch gleiche gesellschaftliche Auswirkungen, Verrichtungen. Da-

her ist es nur logisch richtig, daß sie, indem sie eine Einheit in

ihrem tatsächlichen Handeln und in ihren gesellschaftlichen Wir-

kungen bilden, auch tatsächlich als eine solche behandelt werden

können. So wird sie z. B. gemeinsame V e r a n t w o r t l i c h k e i t

treffen können.

Damit ist aber im Grunde schon die „Persönlichkeit“ des Ver-

bandes, den sie durch Verabredung (wenn selbst nur vorübergehend)

gebildet haben, gegeben. Sie ist allerdings k e i n e l e b e n d i g e

P e r s ö n l i c h k e i t , keine biologische; aber Persönlichkeit im

Sinne der E i n h e i t des Systems der Handlungen (Anstalt) wie

der zugrunde liegenden Gezweiungen. Wenn irgendwo ein Verein

oder eine echte juristische Person zur Verantwortung gezogen wird,

so heißt das ja nur: daß die Mitglieder n i c h t a l s M e n s c h e n

ü b e r h a u p t , s o n d e r n f ü r d i e s e i h r e a m „ V e r e i n “

t e i l n e h m e n d e n H a n d l u n g e n zur Verantwortung gezo-

gen werden. Wird z. B. ein Verein aufgelöst, so wird damit jedes

1

Über ihn siehe unten unter Verfahrenlehre, fünftes Buch, S. 666

ff. und

oben S. 454.