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methodischer ist (Feudalisierung, Sozialisierung, Sozialpolitik, das alles
sind Organisationstypen, die aus dem Grundsatz der Gegenseitigkeit
folgen).
Wichtig ist ferner beim Vergleich der individualistischen Lehre mit
der universalistischen Adam Müllers folgende Überlegung. Dem
individualistischen Dogma vom Tausch (als dessen U n t e r f o r m e n
ja nur die Erzeugung und ferner die Wirksamkeit der Produktivkräfte
und andere Arten der Wirtschaft erscheinen
1
) kann ein einheitlicher
Lehrbegriff von der universalistischen Seite her nicht entgegengestellt
werden. Vielmehr folgt aus der ganzen universalistischen
Gesamtansicht der Wirtschaft: daß dem Tausche der volle Reichtum
aller Zweige und Arten von Wirtschaft entgegengestellt werden müsse.
Keine Reduktion des Mannigfaltigen auf eine einheitliche
Wirtschaftsform, sondern Einheit des Verschiedenartigen in der
Wirtschaft ist der Forschungsgrundsatz der universalistischen
Auffassung. Wer die universalistische Auffassung festhält, muß zu dem
Ergebnisse kommen: Die Wirtschaft kann nicht auf Tausch, nicht auf
eine Grundform zurückgeführt werden, weil gerade die lebendige
Wechselseitigkeit des Mannigfaltigen das Leben und den Gang der
Wirtschaft ausmacht, w e i l g e r a d e d i e k o n k r e t e
V e r s c h i e d e n h e i t
d e r
m e h r f a c h e n
W i r t s c h a f t s a r t e n u n d W i r t s c h a f t s z w e i g e e r s t
d e n F o r t g a n g i m G a n z e n , d i e l e b e n d i g e
W i r k u n g a u f d i e T e i l e e r z e u g t !
Das Ignorieren und Verlassen des Tauschbegriffes durch Adam
Müller ist daher kein Verlust für die Volkswirtschaftslehre, sondern ein
Gewinn. Denn was bedeutet zuletzt die individualistische Auf- / fassung
des Tausches als der Haupt- und Grundform aller Wirtschaft? Der
Tausch und mit ihm die ganze Wirtschaft wird von ihr, meines
Erachtens, eigentlich nur nach Art einer S p i e l e r g e s e l l s c h a f t
aufgefaßt. Für die individualistische Auffassung sind nämlich die Güter
1. jeweils schon da (woher, danach wird nicht gefragt, denn auch
„Produktion“ ist ja, individualistisch gesehen, nur ein Tausch der
vorhandenen Erzeugungselemente Kapital, Arbeitskraft, Rohstoffe usw.
gegen den erwarteten Erlös des Erzeugnisses!); und
1
Es sind dies jene Stufen im „Kreislauf“ oder „Bauplan“ der Wirtschaft, welche ich in
meinem Buch: Fundament der Volkswirtschaftslehre, Jena 1918, als Stufen der
Gemeinsamkeitsreife, als Kapital höherer Ordnung usw. bestimmt habe (S. 89 ff. und 134
ff. [oben S. 119 ff. und 204 ff.]).