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sation ist die Wirtschaft dafür, die Mittelbeschaffung für das
Organisieren, z. B. die Besoldung des Organisators. Die
Organisationswirtschaft schlägt zuletzt wieder in Unterhaltswirtschaft
oder in Kulturwirtschaft aus. Die Vereinsbeiträge, die wir zahlen,
können geistige oder vitale Ziele erreichen helfen, die Steuern, die wir
dem Staate entrichten, ebenso.
4. Die p o l i t i s c h e u n d d i e K r i e g s w i r t s c h a f t .
Die gleiche Bewandtnis hat es mit der Wirtschaft, welche den Zielen
des Hilfshandelns höherer Ordnung dient, das heißt der auf die
Neuschöpfung und V e r ä n d e r u n g von Organisationen
(namentlich staatlicher Einrichtungen) gehenden Tätigkeit, wie sie in
Krieg und Politik besonders deutlich zutage tritt, da Krieg und Politik
vor allem den Staat verändern wollen. Auch die wirtschaftliche
Tätigkeit, die für politische Bestrebungen wie für kriegerische
Handlungen geleistet wird, s c h l ä g t z u l e t z t e n t w e d e r
i n
U n t e r h a l t s f ü r s o r g e
o d e r
i n
K u l t u r f ü r s o r g e a u s , je nachdem geistige Ziele oder Ziele
der Vitalität im Enderfolg damit erreicht werden.
Diese dritte und vierte Gruppe von Wirtschaft — man kann sie
zusammenfassend „organisatorisch-politische Wirtschaft“ nennen —
dient also nur mittelbar der Unterhalts- oder der Kulturwirtschaft.
Praktisch spielen sich diese Wirtschaften hauptsächlich als Wirtschaft
für Organisationen ab; diese ist als solche, wenigstens von einem
gewissen Standpunkte aus, nämlich dem der Verrichtungen
(Funktionen) und / Eigenschaften der Beitragsaufbringung aus,
Gegenstand einer eigenen wirtschaftlichen Disziplin, nämlich der
F i n a n z w i s s e n s c h a f t . Die Art, wie die Beiträge zu dieser
doch notgedrungen g e m e i n s a m e n Wirtschaft (denn eine
Organisation umfaßt immer viele gemeinsame Kräfte) bemessen und
eingehoben werden, ist für die Entwicklung der Wirtschaftskräfte
innerhalb der Organisation durchaus nicht gleichgültig.
5. Die E r z i e h u n g s w i r t s c h a f t . Noch eine letzte Gruppe
ist zu unterscheiden: Die wirtschaftlichen Tätigkeiten und
Aufwendungen,
die
für
die
Erziehung
geschehen,
„Erziehungswirtschaft“. Diese Aufwendungen spiegeln sich namentlich
im Schulwesen deutlich wider, spielen aber auch in der Familie und in
der Fabrik (Lehrlingswesen) eine große Rolle. Die Erziehungswirtschaft
scheidet sich als eigene Gruppe von allen übrigen, weil sie einerseits nur
eine besondere Art von Hilfswirtschaft ist und die Schule doch nur einer