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2.
daß damit auch alles, was Ziel (Genuß, Befriedigung,
Selbstzweck) ist, eine andere Stellung und Aufgabe in der menschlichen
Gesellschaft und ein anderes gesellschaftswissenschaftliches Gefüge
habe als die Wirtschaft (nämlich die Stellung und das Gefüge von
Zweckinhalten). Damit sagt jene Bestimmung „Mittel für Ziele“:
3.
daß die Wirtschaftswissenschaft es nur mit dem Gebäude der
Mittel zu tun habe, alles andere gesellschaftswissenschaftliche Denken
aber mit den Zielen selbst, das heißt mit normativ (apriorisch) /
aufgebauten Gegenständen, z. B. dem „Schönen“, dem „Wahren“, dem
„Rechten“, daß also Wirtschaftswissenschaft und alle anderen
Gesellschaftswissenschaften grundverschiedene Dinge sind. Doch wird
dies erst später ganz deutlich zu machen sein.
In der s t r e n g s t e n
A b g r e n z u n g ,
i n
d e r
u n b e d i n g t e n A u s e i n a n d e r h a l t u n g d e r M i t t e l
v o n d e n Z i e l e n l i e g t d a s w i c h t i g s t e G e h e i m n i s
d e r W i r t s c h a f t b e s c h l o s s e n .
Aus den eben entwickelten Begriffen der Mittel wie der Ziele geht
immer wieder hervor, daß das Ziel, der Genußakt, die Befriedigung, die
Konsumtion als Bewußtseinserlebnis (z. B. Essen nicht als
Kaubewegung, sondern als Empfindung), niemals Mittel ist, daher in
keiner Weise in die Wirtschaft fällt — weil alle Genüsse als
Verwirklichung von Zielen das absolute Gegenteil von Mitteln sind.
Daher ist das Zuhören in Theater und Konzert nicht Mittel, sondern
Genuß, Ziel (das erreicht wird durch andere Mittel: Schauspieler,
Kulissen, Beleuchtung, Instrumente, Gebäude). Wenn allerdings etwa
der Zeitungskritiker im Schauspiel zuhört, so ist dieses Zuhören wohl
Mittel; jedoch nicht in seiner Eigenschaft als Genußakt, sondern in
jener als Nachrichten- und Belehrungsarbeit für die Leser. — Der
Verbrauchsakt ist daher als solcher nicht etwa die „letzte Handlung“,
der „letzte Abschnitt“ der Wirtschaft, in dem alle vorherigen Mittel
gipfeln, sondern: schon selbst Ziel, Wert, er liegt außerhalb aller
Wirtschaft.
Wenn so Wirtschaft Mittel und nicht Ziel ist, so gehört die reine
Diensteigenschaft, Dienstbereitschaft zu ihrer Natur. Wir nennen das
mit einem Kunstausdruck die M i t t e l h a f t i g k e i t o d e r
D i e n s t b a r k e i t d e r W i r t s c h a f t .
Nach Menger gehört es zur Wirtschaft, die Auswahl der zu
befriedigenden Bedürfnisse (in unserer Sprache: der zu erreichenden