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Als Stände kommt ihnen zu, sich in arteigener Weise und in

relativ selbständiger Weise selber zu verwalten. Diese verhältnis-

mäßige Selbstverwaltung der Stände bedeutet nichts Geringeres als:

das Miteinander, das Zusammenbestehen mehrerer Herrscherge-

walten.

Die Herrschergewalt dieser Stände leitet sich nicht vom sub-

jektiven Willen der Einzelnen ab, sondern von den Sacherforder-

nissen des Standes; anders ausgedrückt: von den Lebenserforder-

nissen der Ganzheit.

Damit ist die Massenwahl, ist der Liberalismus, ist die Demo-

kratie grundsätzlich überwunden. Das Sacherfordernis der Ganzheit,

die S a c h s o u v e r ä n i t ä t t r i t t a n d i e S t e l l e d e r

V o l k s s o u v e r ä n i t ä t .

Damit tritt aber auch eine grundsätzlich andere Führerbestellung

ein. Der Führer hat nunmehr seinem Begriffe nach nicht mehr den

„Willen der Wähler“, den „Willen der Einzelnen“ zu vollstrecken;

sondern er hat zu erforschen, was die Lebenserfordernisse der Ganz-

heit verlangen. Er hat das Überindividuelle zu erforschen und zu

vollstrecken! Der Führer muß ein Sachverständiger sein und er

muß zu seinem Amte vorbereitet, ja mehr noch, er muß dazu wo-

möglich auch grundsätzlich und planmäßig e r z o g e n sein.

Das heißt aber: S a c h v e r s t ä n d i g e n t u m u n d e r z o -

g e n e s F ü h r e r t u m t r e t e n a n d i e S t e l l e v o n u n e r -

z o g e n e m F ü h r e r t u m !

Und auch die Geführten, die sogenannten „Wähler“, verwandeln

sich nun aus „Masse“ in Gefolgschaft. Man kann diesen Satz auch so

aussprechen: Die P e r s ö n l i c h k e i t d e s F ü h r e r s t r i t t

a n d i e S t e l l e d e s D e m a g o g e n ; d i e G e f o l g s c h a f t

t r i t t a n d i e S t e l l e d e s a t o m i s t i s c h e n H a u f e n s ,

d e r „ M a s s e “ , die in Wahrheit führerlos war und nicht „sich

selbst führte“.

Dies im allgemeinen; nun noch die Folgerungen auf Staat und

Wirtschaft:

Der Staat ist nunmehr gekennzeichnet nicht nur durch die pas-

sive Teilnahme der Gesamtheit aller Menschen, sondern darüber

hinaus und vor allem durch einen s t a a t s t r a g e n d e n M e n -

s c h e n k r e i s . Der Staat ist ein Stand, und zwar im objektiven

Sinne als organisatorisches Gebilde, im subjektiven Sinne als staats-