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tende Verstehen) in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ur-

s ä c h l i c h erklären will“

1

, ein unbegreiflicher Widerspruch. Es ist

klar, daß durch ein deutendes Verstehen, durch Eingehen auf den

Sinngehalt eines Gegenstandes jede Ursächlichkeit g r u n d s ä t z -

l i c h ausgeschlossen ist! Denn „Ursächlichkeit“ geht durchaus bloß

auf die äußere, auf die m e c h a n i s c h e Aufeinanderfolge der

Erscheinungen, sie besteht, genauer gesagt, in der Gesamtheit der

Antezedentien, auf welche eine Erscheinung (als zeitliches Konse-

quens) folgt; während deutendes Verstehen auf ganz anderen, auf

inneren Kategorien beruht, indem es, wie gesagt, den s i n n v o 1 -

1 e n Zusammenhang erschließt. Darum nennt man, wie männiglich

bekannt, die Logik keine ursächliche Wissenschaft, wie z. B. die

Physik, sondern eine „Norm-Wissenschaft“, denn sie hat es mit dem

Begriffe des r i c h t i g e n Denkens, mit dem s i n n v o l l e n Ge-

halt, nicht mit der kausal-mechanischen Verknüpfung der Gedanken

zu tun

2

. Wer über die Anfangsgründe der Logik und der philoso-

phischen Verfahrenlehre hinaus ist, muß es unbegreiflich finden,

wie Max Weber sein Buch mit einem Satz beginnen konnte, der

einen grellen, einen geradezu elementaren Widerspruch enthält. —

Ferner sind auch die Zusätze „in seinem Ablauf und seinen Wir-

kungen“ widerspruchsvoll. Sie bedeuten, daß das Handeln in seiner

Motivation — besonders als „innerliches Handeln“ — erklärt wer-

den soll, und daß auch die „Wirkungen“ (wohl die auf die anderen

Handelnden) kausal-psychologisch gefaßt werden. — Endlich ist

auch der Zusatz „äußeres oder innerliches Tun“ zu betrachten.

Soll nur das eigentliche Handeln, oder soll auch die Empfindung,

der Gedanke, das Gemüt (die gleichsam als „inneres Tun“ zu fassen

wären) Gegenstand der Soziologie sein?; oder sollen es nur die un-

mittelbaren Voraussetzungen, die Gründe des äußeren Tuns, sein,

die in den Bereich der Soziologie fallen? Darüber gibt die Definition

in ihrer Unklarheit keinen endgültigen Aufschluß. Hält man sich

1

Der Sperrdruck stammt von mir. Spann.

2

Ein anderes Beispiel: Was zwischen zwei Fechtern vorgeht, ist seinem

Sinn-

gehalte nach als „Kampf“ zu verstehen, der äußeren mechanischen

Kausalität

nach dagegen etwa als „Energieumsatz der Armmuskulatur“, als

„beschleunigte

Bewegung von Massen“ (der eisernen Schwerter), als „Elastizität“,

d “