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also einem altbürgerlichen Geschlechte; die mütterlichen Vorfahren
wohnten im Tullnerfeld. Seine Mutter verlor er bereits im Alter von
zwölf Jahren.
Spann betätigte sich in seiner Jugend zunächst praktisch im Wirt-
schaftsleben und studierte dann in einem sehr frei und selbst gestal-
teten Studiengange an den Universitäten Wien (beginnend 1898),
Zürich, Bern und Tübingen Nationalökonomie, Gesellschaftslehre
und Philosophie. Nach wissenschaftlichen Aufsätzen über Stammler
und Dilthey wurde er in Tübingen, im Jahre 1903, auf Grund seiner
Dissertation „Untersuchungen über den Gesellschaftsbegriff zur Ein-
leitung in die Soziologie“ summa cum laude zum Doktor der Staats-
wissenschaften promoviert.
Der bekannte Nationalökonom und ehemalige österreichische
Minister, Albert Schäffle, erwies dem jungen Gelehrten lebhafte An-
teilnahme und veröffentlichte die erwähnten Aufsätze Spanns sowie
dessen Dissertation in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift für
die gesamte Staatswissenschaft
2
; in derselben Zeitschrift würdigte
Spann nach Schäffles Tode diesen als Soziologen
3
.
Im Jahre 1903 begann Spann seine Tätigkeit in der von Christian
J. Klumker, einem anerkannten Theoretiker und Praktiker des Für-
sorgewesens, geleiteten „Zentrale für private Fürsorge“ in Frankfurt
am Main. Im Zusammenhang mit dieser Tätigkeit erwuchsen eine
Reihe statistischer Arbeiten, besonders über die Lage der unehelichen
Kinder, aber auch bereits allgemeine wirtschafts- und gesellschafts-
wissenschaftliche Studien.
Im Jahre 1906 vermählte sich Spann mit der Dichterin und alt-
sprachlichen Philologin Erika Rheinsch, gebürtig aus Trennfeld in
Bayern, einer ebenso klugen wie eigenständigen Frau, die seiner wis-
senschaftlichen Tätigkeit großes Verständnis entgegenbrachte und
ihrerseits zweifellos auch auf die sprachliche Ausdruckskraft und
Formulierungsgabe Spanns von Einfluß war. Dieser Ehe entstammten
zwei Söhne, von denen der ältere im Zweiten Weltkrieg in Rußland
2
Bd 59, 60 und 61, Tübingen 1903—1905.
3
Albert Schäffle als Soziologe, in: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, Bd 60,
Tübingen 1904.