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Daß der Konservativismus bestehende Bindungen zu e r h a l t e n sucht, das

verleiht ihm den starken Zug zur Stetigkeit, von der er seinen Namen erhielt.

Freilich ist mit dem bloßen E r h a l t e n von Bindungen nur eine v e r h ä l t n i s -

m ä ß i g universalistische Stellung gegeben. Vernachlässigung der Umgliederung,

geringe Schöpferkraft zu staatsgestaltenden Gedanken bezeichnet überall in

der Geschichte die Schwäche der Konservativen.

Dies sind freilich nur ganz grundsätzliche Einsichten. Wie sich die Partei-

programme gegenwärtig gestaltet haben, ist auch der Konservativismus (trotz

seines Ursprunges aus der Romantik) von starkem individualistischem Ein-

schlage nicht frei.

G.

Die c h r i s t l i c h - k l e r i k a l e n P a r t e i e n

Auch von den c h r i s t l i c h - k l e r i k a l e n P a r t e i e n gilt,

daß sie eine universalistische Grundrichtung aufweisen. Soferne sie

der Demokratie und dem Marxismus beitreten, geraten sie in grund-

sätzlichen Widerspruch zum religiösen Gedanken, der die universa-

listische, nicht die individualistische Gesellschaftsauffassung fordert.

H. Die S c h u t z z o l l e h r e

ist eine volkswirtschaftliche Lehre mit universalistischem Gepräge.

Indem sie die vom Staate zusammengefaßte Volkswirtschaft gegen-

über ausländischen Volkswirtschaften als Einheit fordert, stellt

sie in ihrer Weise eine innige Vergesellschaftung der nationalen

Volkswirtschaft dar.

I. Die S o z i a l r e f o r m

Die Sozialreform, auch kurz Sozialpolitik genannt, worunter

dann sowohl die Theorie wie die ihr entsprechenden praktisch-poli-

tischen Vorgänge verstanden werden, ist gekennzeichnet durch die

universalistischen Bindungen, welche sie der individualistischen

Wirtschaftsordnung auf organisatorischem Wege wieder einfügen

will.

Echte Sozialpolitik ist nur auf ständischer Grundlage möglich, staatliche (die

für sich selbst nie durchgreifend bessern kann) ist dann nur noch leitend möglich

1

.

1

Vgl. auch unten S. 264.