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Buche heißt es, es / sei klar, daß die Götter der Römer „Dämonen

und höchst unreine Geister waren“

1

. . . die guten Götter, die

wir unsererseits als heilige... bezeichnen“

1

. Solche Zeugnisse lie-

ßen sich leicht vermehren. Wir geben unten einige Nachweise

2

.

Wenn die Religionsgeschichte unseren Schlüssel handhabt, darf

sie nicht davon ausgehen, daß das Primitive am Anfang stehe. Das

widerspricht der Theorie wie der richtig aufgefaßten Erfahrung

gleich sehr. Die niederen Religionen kennzeichnen sich ja gerade

durch eine naturalistische Entartung, wie unsere Untersuchung

deutlich erkennen ließ.

D.

Die g e s e l l s c h a f t l i c h e B e d i n g t h e i t

d e r R e l i g i o n

1 . U m w e l t

Die Religion ist wie die Kunst in ihrem innersten Erlebnis

empirisch unbeeinflußt, da es ganz gleich ist, an welchem hand-

greiflichen Stoffe das transzendente Gefühl geweckt wird. Nur in

öfter; in der Ausgabe von Karl Völker, Jena 1923, IV. Buch, S. 48 ff., VIII. Buch,

S. 79 f. und öfter (= Die Herdflamme, Bd 4); ferner die ganze Auseinander-

setzung mit der heidnischen Theologie in den ersten zehn Büchern des „Gottes-

staates“ und die Bemerkungen in den späteren Büchern.

1

Augustinus: Der Gottesstaat, VII, 27, Ende; in der Ausgabe von Karl

Völker, Jena 1923, VII. Buch, S. 77 f. (= Die Herdflamme, Bd 4).

2

Augustinus: Der Gottesstaat, VIII, 25; vgl. auch 26 f.; Ausgabe Karl Völ-

ker, VIII. Buch, S. 79 f. Im XIX. Buch, Kapitel 21, Schluß: „Könnte derjenige,

der durch die früheren Bücher dieses Werkes bis zu der Stelle gelangt ist, noch

zweifeln, daß die Römer bösen und unreinen Geistern gedient haben? . . .“; Aus-

gabe Karl Völker, XIX. Buch, S. 177 (nicht wörtlich!).

Nicht in den Wind geschlagen darf auch eine Äußerung Plutarchs werden,

welche die E i n h e i t a l l e r p o l y t h e i s t i s c h e n R e l i g i o n e n und den

monotheistischen Zug, der allen innewohnt, hervorhebt: „Wir stellen in Abrede,

daß es verschiedene Götter bei verschiedenen Völkern gebe . . . ; nein, wie Sonne

und Mond, Himmel, Erde und Meer, obwohl allen gemeinsam, doch von den

einen so, von den andern anders genannt werden, so gibt es nur e i n e Vernunft

(

λόγος

),

die diese gestaltet, e i n e Vorsehung, die über sie wacht, und dienende

Mächte

(

δυνάμεις

),

die allen vorgesetzt sind, aber sie werden je nach dem Her-

kommen bei den einen so, bei den andern anders benannt, man bedient sich

dazu geheiligter Symbole, welche den Geist auf das Göttliche hinleiten, bald in

dunklerer, bald in deutlicherer Weise.“ (De Iside et Osiride liber 67, angeführt

bei Otto Willmann: Geschichte des Idealismus, 3 Bde, Bd 1: Vorgeschichte und

Geschichte des antiken Idealismus, 2. Aufl., Braunschweig 1907, S. 6.)