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handeln, und alles das formulieren, tun, veranlassen, was die Ge-
führten (scheinbar) wollen; und sie bedeutet ferner: die Führung,
die Überordnung der Vertreter über die Vertretenen. In diesen Ur-
sachen der Vertretung liegt zugleich ihr ganzes Wesen beschlossen.
Der natürliche Zug zur F ü h r e r h e r r s c h a f t , welche die ge-
nannten technischen Bedingungen verursachen, wird durch hinzu-
kommende psychologische Bedingungen noch verstärkt. A u c h
d i e r a d i k a l s t e D e m o k r a t i e f ü h r t z u r O l i g a r -
c h i e d e s F ü h r e r t u m s . — Indessen ist das demokratische
Führertum w i l d g e w a c h s e n und beruht stark auf Uberbieten
des andern Führers ( R a d i k a l i s i e r u n g ) ; w ä h r e n d j e d e s
a u t o r i t a t i v e F ü h r e r t u m a u s e i n e r p l a n m ä ß i -
g e n F ü h r e r e r z i e h u n g u n d F ü h r e r a u s 1 e s e h e r -
v o r geht. Sei diese noch so mangelhaft (Gefahr: Stockung, Un-
lebendigkeit, Verbeamtung), so schlecht wie die demokratische
Wildgewachsenheit kann sie niemals sein. Auf dem Grunde der
Demokratie lauert die Anarchie.
An diese Erscheinungen knüpft sich die Beurteilung der D e m o -
k r a t i e . Wesentlich ist dabei: daß die „Masse“ ohne Führer über-
haupt nicht da ist; der Führer ist es erst, der die Massenmeinung zur
Formulierung bringt, das heißt dem Wähler sagt, was für
e i n e n A u f t r a g e r d e m F ü h r e r g e b e n und wen er
wählen soll. Insofern der Führer seine Meinung aus dem S a c h -
g e h a l t e d e r D i n g e schöpft (z. B. der Direktor einer Ma-
schinenbauschule aus den Sacherfordernissen der Ausbildung, nicht
aus den subjektiven Wünschen der Schüler) tritt eine gewisse Selbst-
heilung der demokratischen Anarchie ein.
Die E i n t e i l u n g d e r p o l i t i s c h e n P a r t e i e n kann nach den
Sachgebieten der Politik oder nach individualistisch-universalistischem Ideengegen-
satze oder nach der taktischen Stellung im politischen Kampfe erfolgen
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Über die Technik des P a r l a m e n t a r i s m u s vgl. Walther Lambach:
Die Herrschaft der 5oo, Ein Bild des parlamentarischen Lebens im neuen Deutsch-
land, Hamburg 1926. Weiteres siehe unten S. 586; vgl. ferner mein Buch: Der
wahre Staat, 2. Aufl., Leipzig 1923, S. 106 ff. [4. Aufl., Jena 1938, S. 87 ff.].
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