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(1947; Bd 16). Hierin zeigt sich die ordnende Kraft seiner Kategorien

in hellstem Lichte.

Zum Grundanliegen dieser in jahrelanger Sammlung und Einsam-

keit gereiften Schöpfung des 70jährigen Gelehrten, eine der viel-

leicht kostbarsten Früchte der Verbannung, nur soviel: Die Religions-

soziologie hat ein weithin unüberschaubares und undurchdringliches

Material an verschiedenartigen religiösen Vorstellungen, Kulten und

Erscheinungsformen zusammengetragen; die von ihr vorgelegten

Ansätze zur Sichtung und Klärung dieses gewaltigen Stoffes blieben

jedoch durchaus unbefriedigend. Animismus und Präanimismus,

Totemismus und Fetischismus versagten für die Naturvölker; ebenso-

wenig befriedigten die mannigfachen positivistischen und spiritua-

listischen Erklärungsversuche für die höheren Mythologien und Reli-

gionen. So haben zwar der Historismus und die empirische Religions-

soziologie eine gewaltige Stoffülle zugänglich gemacht, aber je größer

die Fülle dieses Materials, desto mehr schien die Religionssoziologie

in einen verhängnisvollen Relativismus zu versinken. Teilweise rich-

tete sich dieser Relativismus auch gegen den grandiosen Versuch

Schellings in dessen „Philosophie der Mythologie und Offenbarung“,

die gesamte Religionsgeschichte als ein innergöttliches Geschehen

zu begründen, sowie gegen die „Religionsphilosophie“ Hegels, aus

den dialektischen Setzungsschritten des Geistes die Entwicklung der

Weltreligionen abzuleiten.

Spann sagt dazu: „Die Wahrheit der Religionen hat es an sich, daß

sie durch andere Religionen nicht so sehr widerlegt, als vielmehr

überhöht werden. So überhöht auch das Christentum den Polytheis-

mus, befaßt ihn in sich . . . setzt ihn in seinen Gefahren und Miß-

bräuchen außer Kraft“ (Bd 16, 334 f.); und daß, außer Mystik und

Magie, es noch eine dritte Quelle der Religion gebe: „Mit dem, was

sich aus Mystik und Magie an Religion und ihrer konkreten Ver-

wirklichung ergibt, ist der Tiefe der großen Religionen nicht Genüge

getan . . . Keine Religion entsteht ohne Einfluß von oben, ohne

Offenbarung . . . Das Transzendente wirkt als Offenbarung in die

Geschichte herein“ (Bd 16, 287 ff.). Als deren Weg erweisen sich

die mystischen und ekstatischen Zustände selbst, jene der großen

Religionsstifter.

In meinem Besprechungsaufsatze zur Religionsphilosophie: „Das