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so wie das Ziehen der Schlußfolgerung nur möglich ist durch tiefe

Einsicht in die Weltordnung. Nur ein philosophisch begabter oder

mindestens philosophisch gebildeter Geist wird die apriorische

Richtigkeit und Unumstößlichkeit des folgenden Schlusses einsehen

können: Alles, was gestaltet ist, hat nicht nur eine innere Gliederung,

sondern auch eine äußere Begrenzung. Die Zeit ist innerlich ge-

staltet. Also hat die Zeit eine Begrenzung. Oder: Die Welt hat einen

Anfang und ein Ende. Dasselbe ist hinsichtlich des Raumes und

der räumlichen Begrenzung der Welt zu schließen

28

.

Dieser wie jeder Schluß beruht auf einer weiteren Eingebung, ohne

welche die Entfaltung der grundlegenden Eingebung nicht möglich

ist. Solche Hilfs- und Folgeeingebungen können naheliegend sein,

sie können aber auch der Sphäre des Genialen entspringen. „Die

Z u s a m m e n o r d n u n g der jeweils vorhandenen Urteile oder

Teilgegenstände ist demnach eine neue Aufgabe, die gebieterisch bei

der Begriffsentfaltung an das Denken herantritt!“ (Bd 17, 158).

Ist der Schluß das entfaltete, „ausgewickelte“, ausgegliederte Ur-

teil, so muß die Grundeinteilung der Schlüsse jener der Urteile ent-

sprechen. Es gibt demnach s t u f e n b a u l i c h e u n d t e i 1 i n -

h a l t l i c h e , weiters hinabsteigende oder a u s g l i e d e r n d e

sowie hinaufsteigende oder r ü c k v e r b i n d e n d e Schlüsse.

Ein solcher ist insbesondere der I n d u k t i o n s s c h l u ß . So

sehr darauf unsere ganze naturwissenschaftliche Entwicklung beruht,

so sehr die empiristische Logik ihn vor allem in den Vordergrund

rückt, ist es doch eigenartig, daß die Logik bei diesem Schluß vom

B e s o n d e r e n a u f d a s A l l g e m e i n e nicht entdeckt hat,

was sein eigentliches Kriterium darstellt. Aus mehreren Beobach-

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„Das Geschlossene sei aber überhaupt vortrefflicher und herrlicher als das Endlose,

ja in der Kunst das Siegel der Vollendung. Das Weltall aber sei das Allervortrefflichste“

(Friedrich Wilhelm Josef Schelling: Über den Zusammenhang der Natur mit der Geistes-

welt, in: Schriften von 1806—1813, Darmstadt 1968, S. 525).

Dazu die durchaus logische Anmerkung des Herausgebers Kuhlenbeck in der Reclam-

Ausgabe: „Das Weltall würde kein All, kein Kosmos sein, wenn es nicht in sich vollendet,

geschlossen wäre“ (Friedrich Wilhelm Josef Schelling: Clara oder über den Zusammenhang

der Natur mit der Geisteswelt, Leipzig o. J. (= Reclams Universalbibliothek, Bd 5619/20),

S. 173).