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das seine Glieder in sich befaßt. Dies zeigt sich auch bei der weiteren

Einteilung der Urteile, worauf hier nicht eingegangen werden kann.

3. Der Schluß

Warum ist nun das Wesen des Denkens damit nicht erschöpft?

Warum bedarf es noch weiterer Denkakte, die uns im Schlusse ent-

gegentreten? Das ist nach Spann die D e n k a u f g a b e , welche

der Schluß stellt und von der er sagt, daß sie merkwürdigerweise in

der bisherigen Logik nicht einmal gestellt wurde!

Daß Spann auf diese Frage hingeführt wurde, ergibt sich aus

jenen beiden Grunderlebnissen, von welchen seine wissenschaftliche

Laufbahn und seine Philosophie mitbestimmt wurden. Neben jenen

der Gliedhaftigkeit alles Seins und der Mit-Gliedhaftigkeit (Ge-

zweiung) alles geistigen Lebens waren es die zentralen Begriffe

in der Volkswirtschaftslehre und in der Geisteslehre: die L e i -

s t u n g u n d d i e E i n g e b u n g . Sie gehören insofern zusammen,

als die „Eingebung“ die Voraussetzung ist für die geistige „Leistung“.

Denn alle Geistestätigkeit kommt aus der Eingebung. Als „Tätigkeit“

ist sie nichts anderes als deren Entfaltung. Und diese die Eingebung

zerlegende und sie dabei immer festhaltende Arbeit ist die eigent-

liche Leistung des Denkens! Sie beruht ja auf der Mühe des N a c h -

d e n k e n s .

Schon Aristoteles erkannte in meisterlicher Weise — wie Spann

hervorhebt — das Wesen des Schlusses, welches darin besteht, daß

von den vier Prämissen des Ober- und Untersatzes sich zwei im soge-

nannten Mittelbegriff decken, der dann im Schlußsatz nicht mehr

erscheint: „Alle Menschen sind sterblich, Sokrates ist ein Mensch.

Also ist Sokrates sterblich.“ Es kommt dabei auf die richtige Ein-

ordnung der einzelnen Begriffe, auf die Herstellung eines ganzheit-

lichen Gliederbaues derselben an. Die L e i s t u n g d e s S c h l u s -

s e s besteht also

(1) in der Herstellung der F o l g e r u n g s r e i f e und

(2) im Ziehen des S c h l u s s e s s e l b s t .

Das fällt in dem angeführten Beispiel nicht schwer. Ein anderes

aber mag gleich zeigen, daß die Herstellung der Folgerungsreife eben-