DVR: 0561851 | ZVR‐Zahl: 881403473 
11/114 
Inplacement – unterstützende Maßnahmen zur 
Lehrlingssicherung 
Mit dem Übertritt von der Schule in eine Lehre sind Jugendliche mit einem gänzlich neuen System 
konfrontiert. Im Gegensatz zum bisherigen schulischen Alltag hat der Berufsalltag andere, großteils 
strengere Regeln, mit denen sich die Jugendlichen auseinandersetzen müssen: Ein Arbeitstag dauert 
länger als ein Schultag. Fünf Wochen Urlaub statt rund 12 Wochen Ferien im Jahr. Klare Hierarchien 
u. v. m. Neben dieser strukturellen Umstellung, müssen die Jugendlichen sich auch in ein neues Team 
einleben und darüber hinaus noch die fachliche Qualifikation im jeweiligen Beruf erwerben. Die 
Anforderungen an die Lehrlinge im Speziellen in den ersten Monaten der Lehrzeit sind demnach als 
groß zu bezeichnen. Die so genannte Einarbeitungsphase (Inplacement) darf nicht mit dem/den 
Probemonat/en gleichgesetzt werden, sondern beginnt mit der Einstellung (Unterzeichnung des 
Lehr‐ bzw. Dienstvertrags) und dauert in der Regel bis zum Abschluss des ersten Arbeits‐ oder 
Lehrjahres
1
. Wird diese Umstellungs‐ und Einarbeitungsphase nicht oder nur mangelhaft begleitet, 
besteht das Risiko, dass die/der Jugendliche die Lehre abbricht oder seitens des Lehrbetriebes das 
Lehrverhältnis gelöst wird. Eine kontinuierliche Begleitung (zumindest) ab dem ersten Arbeitstag 
stellt somit einen wertvollen Beitrag zur Mitarbeiter/innensicherung dar.  
Inplacement vollzieht sich lt. Doris Brenner
2
 auf drei Ebenen. 
Fachliche Integration 
Soziale Integration 
Werteorientierte Integration 
Auf allen diesen Ebenen gibt es spezifische Herausforderungen, denen sich Lehrling und Betrieb 
stellen müssen. Aspekte, die in allen Bereichen inhärent sind, sind der kontinuierliche Austausch, die 
offene Kommunikation und gemeinsame Reflexion. So können Missverständnisse rasch aufgeklärt 
werden und Konflikte (offen und latent) vermieden bzw. verhindert werden. Die Praxis zeigt auch, 
dass es Jugendliche gibt, die Defizite in bestimmten Bereichen aufweisen. Diese Defizite verhindern 
zwar den beruflichen Einstieg nicht, sie behindern aber den weiteren erfolgreichen beruflichen 
Werdegang. So kann es etwa bei der fachlichen Integration durch vorhandene Defizite im Bereich der 
Basiskompetenzen (Rechnen – Lesen – Schreiben) zu Schwierigkeiten kommen, die durch das 
1
 Vgl. Kinast, Eva‐Ulrike: Inplacement. Alter Wein in neuen Schläuchen. Vortrag im Rahmen des 7. Regensburger Forums: 
Neue Entwicklungen in Personalwirtschaft, Organisation und Unternehmensführung 
am 12.10.2001.
2
 Vgl.
mitarbeiter‐einarbeiten‐75233.aspx und
/
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10 12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,...114