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Die Werttheorie erfaßt mit den Gesetzen der Größen-Bildung die

Maße des Anteils an der Erreichung des Zieles (Nutzens), die den

einzelnen Mitteln zukommen; mit den Gesetzen der Größen-

Rechnung erfaßt sie: welche Größen im Aufbau des Systems der Mittel

maßgebend werden. Die Größenbildungsgesetze schildern die

Bedingungen der S c h i c h t u n g des Wirtschaftskörpers nach

Leistungsgrößen; die eigentlichen Wert- und Preisgesetze schildern die

Bedeutung der jeweils in Frage stehenden Gütermengen für die Gesamt-

Zielerreichung, das ist für das Knappheitsverhältnis der Gesamt-

Gütermenge, für die rangmäßige Ordnung der Leistungsgrößen, die aus

der Knappheit folgt, was so viel heißt wie: die Bedeutung der

Leistungsgrößen in der Wirtschaftsrechnung, im „Abwägen“.

D e m g e m ä ß s i n d s o w o h l d i e i n d i v i d u a l e n

W e r t g e s e t z e w i e d i e P r e i s g e s e t z e G e s e t z e d e r

o b j e k t i v e n G r ö ß e n r e c h n u n g d e r W i r t s c h a f t

o d e r o b j e k t i v e W e r t r e c h n u n g s g e s e t z e ; daneben

stehen die Größenbildungsgesetze, welche die Verschiedenheit der

Leistungsgrößen,

u n g e a c h t e t

d e r

W i r t s c h a f t s r e c h n u n g , zum Gegenstand haben. Auf diese

Weise treten in der Werttheorie die Gesetze der Größenbildung und

die der Größenrechnung auseinander.

Wie neben dem Grenzgesetze gesonderte Erscheinungsformen der

Wirtschaftsrechnung (z. B. als „Kostengesetz“, „Rentengesetz“) zur

Geltung kommen können, wie der Preis des Grund und Bodens, der

Preis der Arbeit, des Kapitals und der Unternehmerleistung im

besonderen gebildet werden, das auszuführen ist die Aufgabe der

Theorie der Wertrechnung, wenn sie vom Tausch und Kauf in abstracto

zu den erfahrenen Formen davon übergeht. Näheres darüber

auszuführen ist hier nicht am Platze. Wichtig ist aber noch,

festzuhalten, daß sich an diese Formen der Preisbildung die

V e r t e i l u n g der Erzeugnise in der Wirtschaftsgesellschaft

anknüpft. Die Tatsache der Verteilung aller Gebrauchs- und

Erzeugungsgüter, beziehungsweise des „Einkommens“, ist zwar das

Ergebnis

der

Preisbildung,

aber

ihre

Wirkungen

sind

außerwirtschaftliche, sind „Klassenbildung“, „Besitz“, „Macht“ usw. Das

alles bedeutet aber gesellschaftskundlich zu untersuchende

Erscheinungen. Als wirtschaftliche Macht im besonderen bildet sie ein

wichtiges Mo- / ment auch in der Volkswirtschaftslehre, aber kein

theoretisch, sondern geschichtlich zu erfassendes.