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Der Unterschied von Größen-Bildung und Größen-Rechnung wird allerdings bei

jeder Theorie anders ausfallen. Da die Grenznutzentheorie allein die Verschiedenheit der

Größen klar erkannt und bewußt untersucht hat, ist die Unterscheidung von Größen-

Bildungstheorie und Größen-Rechnungstheorie erst bei ihr mit voller Klarheit und

Sicherheit möglich.

Oben

1

wurde das Wesen des Tausches besprochen. Das Wesen des

Tausches wurde von den individualistischen Klassikern, ferner von

Marx und Böhm-Bawerk so gefaßt, daß selbständige (gleichsam

autarke) Tauschparteien einander ihre Überschüsse abgeben, die

Größenrechnung es daher mit autark-subjektiven, isolierten,

a t o m i s t i s c h e n Größen zu tun hat. Unsere Auffassung sieht im

Tausch die Entstehung eines Gebildes höherer Ordnung, einer eigenen

Ganzheit, darin bestehend, daß der Verkäufer mit seinem Erzeugnis

virtuell in die Wirtschaft des Käufers eintritt, so daß die L e i s t u n g

d e s G u t e s i n d e r K ä u f e r w i r t s c h a f t m a ß g e b e n d

w i r d f ü r s e i n e L e i s t u n g s g r ö ß e , den Preis (freilich nicht

ohne Mitbestimmung der Leistung in der eben noch vom Kaufe

ausgeschlossenen Käuferwirtschaft).

Näher habe ich dies ausgeführt in meinem Buche „Tote und lebendige

Wissenschaft“

2

. Hier sei mir im Vorübergehen noch folgende Anmerkung gestattet. Da

die Wert-Rechengesetze für a l l e Rangordnungen gelten müssen — das heißt

unangesehen der verschiedenen Ziele und verschiedenen Mittel, die jeweils ganz

verschiedene praktische Rangordnungen bedingen —, so ergibt sich, wie der „Wert“

unmöglich eine feste, unveränderliche Größe sein kann, wie falsch daher jede objektive

Kostenwert-Theorie sein muß und was es mit dem angeblichen Genie Marxens auf sich

hat, wenn er solcher Fehler fähig war. Bei knappen Mitteln müssen andere Gültigkeiten

die Rangordnung aufbauen als bei reichlichen, daher kann schon darum die

Wirtschaftsrechnung nicht immer nach gleichen Größen, können schon darum Werte

nicht immer nach objektiv gleichbleibenden Kosten (Arbeitsmengen) bestimmt werden.

3

1

Siehe oben S. 118 f., 155 ff. und 166 ff.

2

Tote und lebendige Wissenschaft, 4. Aufl., Jena 1935, S. 39 ff.

3

Über die Frage, in welchem Verhältnisse Leistung und Leistungsgröße zueinander

stehen, ob Wert- oder Leistungslehre das Erstwesentliche sei, siehe unten § 41, S. 335

ff., ferner S. 327.