Die Lehrstücke vom Wesen der Gesellschaft haben uns als Einzel-
heitslehre, Ganzheitslehre, Abgeschiedenheitslehre die gesellschaft-
lichen Erscheinungen ihrer allgemeinen Natur nach erklärt. Diese
Lehrstücke umschreiben den f o r m a l e n G e s e l l s c h a f t s -
b e g r i f f
1
.
Die weitere Aufgabe, die sich nun ergibt, geht auf die Fülle der
Einzelgestaltungen und Sondererscheinungen der Gesellschaft, auf
den i n h a l t l i c h e n
o d e r
m a t e r i a l e n
G e s e l l -
s c h a f t s b e g r i f f . Wie gliedert sich die Gesellschaft in ihrem
systematischen Aufbau, in welche Teilganze und Glieder zerfällt sie,
welche sind die letzten Elemente derselben? — Das sind die Fra-
gen, die uns die greifbare Welt der gesellschaftlichen Wirklichkeit
aufschließen sollen.
Der richtige Weg wäre der, vom Gesamtganzen ausgehend zu
den Teilganzen und den Gliedern deduktiv und zergliedernd herab-
zusteigen. Aus lehrhaften Gründen gehen wir aber den umgekehr-
ten Weg, der leichter ist, und beginnen mit der Zergliederung der
Elemente. Immerhin müssen wir aber zur Wahrung des Grundsat-
zes „von oben herab“ einen Überblick über den Gesamtaufbau des
menschlichen Gesellschaftslebens vorausschicken. Unsere Darstel-
lung gliedert sich daher zunächst in einen Überblick über den Ge-
samtaufbau der Gesellschaft und eine Betrachtung der Formelemente
der Gesellschaft.
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Siehe oben S. 79 f.