V i e r t e s B u c h
Die Ausgliederungsordnung der Gesellschaft
E r s t e s H a u p t s t ü c k
Allgemeine Einleitung und Übersichten
Soll das gesellschaftliche Leben der Menschen in seinem Gesamt-
aufbaue und Inhalte erkannt werden, so ist immer wieder zu erin-
nern, daß die Gesellschaft nicht aus einzelnen Menschen besteht, die
sie durch Zusammensetzung, durch Ansammlung bilden, nach Art
des Schemas a + b + c; oder, verbildlicht durch eine Anzahl von
Strichen, die Gesellschaft durch ihre „Beziehungen“ aufeinander aus-
machen:
wobei jeder Strich einen Einzelnen darstellt und diese Einzelnen
(kraft ihres selbständigen Wirklichseins) aufeinander „wirken“
(—>) und „rückwirken“ (<....). — Vielmehr besteht die Gesellschaft
aus einer überindividuellen geistigen Ganzheit; G e s e l l s c h a f t
i s t e i n g e i s t i g e r G l i e d e r b a u , i n w e l c h e m d i e
E i n z e l n e n k r a f t i h r e r g l i e d h a f t e n E i g e n l e -
b e n d i g k e i t e i n e S t e l l e e i n n e h m e n . Das schematische
Bild
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, das sich dann ergibt, sieht vielmehr so aus:
1
Das allerdings wegen der Vielmittigkeit und vielfachen Gliedhaftigkeit nur
eine Seite der Wahrheit zur Darstellung bringt. Vgl. meine Kategorienlehre,
i. Aufl., Jena 1924, S. 265 ff. [2. Aufl., Jena 1939, S. 277 ff.] (= Ergänzungs-
bände zur Sammlung Herdflamme, Bd 1).