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NACHWORT

von

Fritz Ottel

Als die gesammelten „Abhandlungen zur Volkswirtschaftslehre,

Gesellschaftslehre und Philosophie“ im Jahre 1934 erschienen, lagen

die darin enthaltenen Aufsätze und Vorträge zum Teil bereits län-

gere Zeit zurück. Daß Othmar Spann sie nochmals, und zwar ge-

sammelt, bald nach dem nationalsozialistischen Umbruch veröffent-

lichte, ist, wie sich aus mehrfachen Bemerkungen ergibt, durch seine

Überzeugung begründet, daß nur ein geistiges Umdenken den prak-

tischen wirtschaftspolitischen Erfolgen auf die Dauer Bestand ver-

leihen und die in der Wirtschaftskrise sinnfällig zutage getretenen

Schäden individualistischen und marxistischen Denkens überwinden

könnte. Diesem stellt Othmar Spann die Ganzheitslehre oder den

Universalismus entgegen.

Die Grundlage der Ganzheitslehre ist die .Erkenntnis, „daß sich

die geistige Wirklichkeit des einzelnen Ich nur in Gegenseitigkeit

bildet“, wofür Spann den Ausdruck „Gezweiung“ verwendet. Durch

den Begriff der Gezweiung wird die Möglichkeit des absoluten in-

neren Alleinseins ausgeschlossen, aber dem Einzelnen sittliche Selb-

ständigkeit und Verantwortung zugebilligt. Die Verantwortlichkeit

besteht gegenüber den umfassenden Ganzheiten als höheren und

letztlich religiös verankerten Wirklichkeiten. Daraus ergibt sich die

Verbindung der Gesellschaftslehre mit der Philosophie und die Ab-

lehnung aller von der Vorstellung eines ursprünglichen Individu-

ums ausgehenden Gesellschaftslehren, insbesondere des „Positivis-

mus“.

I. Volkswirtschaftslehre

Im Hauptabschnitt „Volkswirtschaftslehre“ bilden die ersten

drei Beiträge eine Einheit: die ganzheitliche Auffassung führt lo-

gisch zu einer Gliederung der Wirtschaft nach Sacherfordernissen;

sachverständiges Tun und erzogenes Führertum hat an die Stelle