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Platon-Aristoteles

Schelling

Fichte Hegel

Möglichkeit (Po-

tenz, Dynamis) —

—A = A

1

(Seinkönnen,

Ursubjekt)

+ (A; Setzung

des Ich,

These)

+ (These)

Wirklichkeit (actus,

energeia) +

+ A = A

2

(Seinmüssen,

Urprädikat)

—(Non A; Nicht-

ich, Objekt,

Verneinung,

Antithese)

— (Antithese,

Verneinung,

Gegensatz)

(Einheit beider

kommt bei Pla-

j

ton und Aristote-

j

les nicht vor.

Doch könnte das

Konkrete, „Syn-

holon“, dafür ge-

| setzt werden)

±A = A

3

(das von bei-

den Ausge-

schlossene;

Subjekt-Prä-

dikat; Syn-

thesis)

+ (Ich als

Subjekt-Ob-

jekt, Syn-

thesis)

+ (Synthesis,

Verneinung

der Vernei-

nung, Aufhe-

bung des Ge-

gensatzes)

Setzungslehre ist wieder onto- / logisch wie bei Schelling, nicht sub-

jektiv wie bei Fichte, sonst aber wie bei Fichte. Sie erhält nämlich

dadurch, daß die zweite Setzung verneinend ist (Non-A, —) das

Gepräge des Fortschreitens in ausschließenden Gegensätzen und

wird dadurch a b 1 e i t e n d (deduktiv).

Damit, daß Hegel auf Fichtes logisch ableitende Dialektik zu-

rückging, soll freilich nicht gesagt sein, daß Hegels Leistung unselb-

ständig gewesen wäre. Aus der strengen Form den Inhalt selbst ab-

zuleiten, war ein Ziel, das nur mit ungewöhnlicher Schöpferkraft

verfolgt werden konnte.

Der größte Schritt, den Hegel tat, war, die bei Fichte der Form

nach noch mehr subjektiv gebliebene Dialektik zu allgemeiner Ge-

genständlichkeit (Objektivität) zu erheben. Schelling hatte das be-

reits in der „Naturphilosophie“ getan, wo es der übereinzelne Geist,

der "Weltgeist“ war, der sich durch die verschiedenen dialektischen

Setzungen hindurch in der äußeren Natur darstellte. Diesen Gedan-

ken auch durch das Gebiet der gesellschaftlichen und geschichtlichen

Welt durchgeführt und auf eine allgemeine Kategorienlehre („Lo-