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als menschliches Selbst:
Die Teile des Brahma Sprache
Atem Auge
Ohr
Die Teile des Brahma Agni
Vâyu Aditya
als Gott, sofern er sich (Gott des
Gott des (Gott der
in der Welt darstellt: Feuers)
Windes)
Sonne)
Weltgegenden
(Gottheiten der
Himmelsrichtungen,
dem Schall parallel)
Danach entspräche der Rede oder Sprache, die hier als Reprä-
sentant des Denkens oder Geistes
1
aufzufassen ist, der G o t t d e s
ä t h e r i s c h e n F e u e r s in der räumlichen Welt, (nicht des ge-
wöhnlichen Feuers)
1
, ausdrücklich als Akâcâ, das ist Äther, Raum,
der alles trägt, bezeichnet; dem Leben oder Atem der G o t t d e s
W i n d e s , der / auch mit Indra als ein unendliches Wesen aufgefaßt
wird
2
; dem Auge entspräche der G o t t d e r S o n n e und dem
Ohr entsprächen jene Gottheiten, welche die H i m m e l s g e -
g e n d e n (den Schallraum) bilden. Hiermit hätten wir eine aus
der alten mystischen Spekulation selbst stammende Unterscheidung
der Vedischen Götterwelt nach sachlich wirkenden Göttern (Teil-
inhalten).
In derselben Upanischad findet sich aber ein zweiter, nicht genau
übereinstimmender Versuch (IV., 5, 2 ff.)
3
:
„Einen Fuß des Brahman will ich dir erklären. Erkläre mir, o Herr! — Er
spricht zu ihm: die östliche Gegend ist ein Teil, die westliche Gegend ist ein Teil,
die nördliche Gegend ist ein Teil, dieses fürwahr ist, o Lieber, der vierteilige Fuß
des Brahman, der Glänzende (Deussen übersetzt: der Weitenhafte) mit Namen.“
Einen Fuß des Brahman will ich dir erklären usw. .. . Er sprach zu ihm: die
Erde ist ein Teil, der Luftraum ist ein Teil, der Himmel ist ein Teil, das Meer
ist ein Teil; dieses, o Lieber, ist der vierteilige Fuß des Brahman, der Endlose mit
Namen.“
„Einen Fuß des Brahman usw.... Er sprach zu ihm: das Feuer ist ein Teil,
die Sonne ein Teil, der Mond ein Teil, der Blitz ein Teil; dieses, o Lieber, ist der
vierteilige Fuß des Brahman; der Leuchtende (Deussen: der Lichtvolle) mit Na-
men.“
„Einen Fuß usw ---- Er sprach zu ihm: Der Atem ist ein Teil, das Auge ist ein
Teil, das Ohr ist ein Teil, der Geist (Manas) ist ein Teil; dieses, o Lieber, ist der
vierteilige Fuß des Brahman, der eine Heimat Habende (Deussen: der Stützen-
hafte) mit Namen.“
Die erste Belehrung geschieht durch einen Stier, nach Cankara
4
der Repräsen-
1
Manas III, 18, 1.
2
Friedrich Max Müller: Beiträge zu einer wissenschaftlichen Mythologie, Bd 2,
Leipzig 1899, S. 54.
3
Lucian Scherman: Philosophische Hymnen... S. 64.
4
Vgl. Paul Deussen: 60 Upanishads des Veda, 2. Aufl., Leipzig 1905, S. 121.