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nendsten und aktuellsten Fragen unserer Zeit, nämlich die sinnvolle

Gestaltung und konkrete Bewältigung weltwirtschaftlicher „Ent-

sprechungszusammenhänge“ in einem umfassenden Sinne, als Bedin-

gung einer auf organisierter Basis nachhaltig gewährleisteten Frucht-

barmachung der Leistungspotenzen einer zunehmenden weltweiten

Interdependenz der Volkswirtschaften. Dafür gilt es, im Sinne

echter „organisierender Leistung“ als eines, mit Spann, noch aus-

stehenden „Anbaues des Feldes“, die Voraussetzungen weitgehend

erst noch zu schaffen, wie die aktuelle Diskussion um eine soge-

nannte „Neue Internationale Wirtschaftsordnung“ oder die Proble-

matik eines „Nord-Süd-Dialoges“ in all seinen Konsequenzen so

plastisch aufzeigen. Für die Wirtschaftswissenschaft bedeutet dies

eine im Sinne Spanns (vgl. Bd 3, 324)

25

nach wie vor zukunfts-

weisende, ja geradezu schicksalshafte Herausforderung und Auf-

gabenstellung, wie etwa der Soziologe Daniel Bell in einer einschlä-

gigen Betrachtung neuerdings betont: daß nämlich angesichts der

Realität wachsender Interdependenz unserer nachindustriellen

Gesellschaften und damit gegebener Zwänge es zunehmend not-

wendig sei, daß „. . . ,jemand' sich der Aufgabe unterziehe, über

das System ,als ganzes' nachzudenken“

26

.

Über all dem hier schlaglichtartig in seinen durchaus aktuellen

und zukunftsweisenden Bezügen Aufgezeigten bleibt zuletzt jedoch

als das eigentlich Zeitgemäße, weil im geistig tieferen Sinne Unver-

gängliche, das von Anbeginn für die universalistisch-ganzheitliche

25

Vgl. auch Othmar Spann: Die Weltwirtschaft nach individualistischem und univer-

salistischem Lehrbegriffe, in: Weltwirtschaftliches Archiv, Bd 30, Jena 1929 (Wiederab-

druck in Gesamtausgabe, Bd 7, S. 75 ff.); weiters J. Hanns Pichler: Der Individualismus

in der Wachstumstheorie und seine Folgen. Neue Ausblicke der Entwicklungspolitik, in:

Zeitschrift für Ganzheitsforschung, Jg 18, Heft 1, Wien 1974; sowie ders.: Entwicklung

und Entwicklungsstrategien vor den Konturen einer neuen Weltwirtschaftsordnung. Einige

grundlegende Betrachtungen zu einem „Nord-Süd-Dialog“ im Nachklang zu Unctad IV, in:

Internationale Entwicklung. Berichte — Forschung — Dokumente, Nr 1, Wien 1977; ferner

Umar R. von Ehrenfels: Nord-Süd-Polarisation als ganzheitliches Phänomen, in: Zeitschrift

für Ganzheitsforschung, Jg 11, Heft 3, Wien 1967.

26

Daniel Bell: The Interaction of Economics and Politics, in: Economic Impact. A

quarterly review of world economics, No 22, Washington 1978, S. 73 ff., bes. S. 74; vgl.

weiters ders.: The Coming of Post-Industrial Society. A Venture in Social Forecasting,

New York 1973 (deutsch: Die nachindustrielle Gesellschaft, 1975).