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Eines Ganzen leben und sterben, nicht aber je ein Geistiges als

Selbstvollendetes bilden, das sich in seiner Eigenkraft der Gegenwelt, dem

Zeus selbst, entgegenstellt.

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In Herakles sahen wir (individualistisch gefaßt) die Kraft, die, aus sich

selbst schöpfend, alle Hemmnisse überwindet und das Schicksal selbst

besiegen will. Dem kann die Ganzheitslehre als Gegenbild das

Dornröschen gegenüberstellen, das Dornröschen, das noch schläft und

durch den Kuß des jungen Ritters plötzlich erwacht. So ein Dornröschen

ist jeder Mensch in seiner Art. Plötzlich trifft ihn die neue Berührung eines

Geistigen, ein Blick, ein Wort, ein Buch, und eine neue Kraft des Geistes

wird in ihm entflammt. Ein neues Vorbild kommt an uns heran, und wir

fühlen dieselben Kräfte in uns wie dieses unser Vor- und Gegenbild. Da

wacht das Dornröschen in uns auf, und eine ganze Welt gewinnt Leben,

Wirklichkeit und Gestalt in unserem Innern.

Ein anderes Bild gibt uns der Riese Antäus, der stets neue Kräfte

gewinnt, so wie er seine M u t t e r , die Erde, berührt, dessen Kräfte

dahinschwinden ohne diese Berührung. Daher konnte ihn Herkules im

Kampfe nur überwinden, indem er ihn emporhob und ihn, in der Luft

schwebend, erdrückte.

In vielen germanischen Märchen begegnet uns eine zauberhafte

Gestalt. Es ist der Riese, dessen Herz in einem Vogel eingeschlossen ist, und

der nicht verwundet werden oder sterben kann, solange dieses, sein Herz

(oder Gegen-Herz) noch lebt. Wie nun der Vogel auf einer fernen Insel

getötet wird, stirbt der Riese von selbst.

Endlich ist es die Gestalt Siegfrieds selbst, des höchsten Sinnbildes

germanischer Sehnsucht, welche den Gedanken der Allganzheit, in die der

Mensch eingegliedert ist, lebendig verkörpert. Siegfried versteht die Natur,

da er vom Blute des Drachen gekostet. Er ist nicht mehr fremd in ihr, er ist

ihr Kind, ihr Teil und Wesen. Er hat die Substanz und Seele der Natur sich

einverleibt, und sich selbst der Natur, mit der er nun eins geworden.

Darum muß er auch unverwundbar sein, wo beide ein Ganzes bilden.

In allen diesen Bildern ist gezeigt, wie der Mensch einer anderen

Wesenheit verhaftet ist. Der andere Geist, das Du, das uns gegenübertritt,

das ist unser Herz, unser anderes Selbst, der Sitz und die Quelle unseres

Lebens und unserer Kraft. Nicht in uns selbst finden