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überstellt, stellt das ganzheitliche Verfahren dem Satze des ausge-

schlossenen Dritten den Satz der überhöhenden Ganzheit gegen-

über. Darnach geht in der ausgliedernden Ganzheit die Einheit der

Gegensätze nie verloren und sind die Gegensätze grundsätzlich

keine Verneinung, sondern seingebende Unterschiede der Gezwei-

ung oder gliedhafte Unterschiede (Entsprechungen). Erst durch die

überhöhende und vorgegebene Ganzheit ist erklärt, w a r u m d i e

U n t e r s c h i e d e d e n Z u s a m m e n h a n g n i c h t s p r e n -

g e n , warum das Sein nicht in eine summative, atomhafte / Viel-

heit auseinandergeht. Es ist die R ü c k v e r b u n d e n h e i t der

Glieder im höheren Ganzen, durch welche die Einheit des Ganzen

erhalten bleibt. Wie das Ganze den Gliedern, so ist die Einheit dem

Unterschiede (der Differenz) vorgeordnet. Einheit ist vor Unter-

schied, Rückverbundenheit vor Ausgliederung.

(3)

Die ganzheitliche Auffassung muß darum grundsätzlich den

Begriff des verneinenden oder ausschließenden Widerspruchs ableh-

nen. Ein im strengen Sinne verneinender Widerspruch ist ontolo-

gisch wesenswidrig und unmöglich. Er g e h ö r t n u r d e r V e r -

f a l l s o r d n u n g a n (Krankheit, Zersetzung, Vernichtung). Alle

„Widersprüche“ im ganzheitlichen Sinne sind Entsprechungen und

damit gliedhafte oder seingebende Gegensätze — wenn auch die

Unterschiede oft durch viele Ganzheiten hindurchgehen, so daß

j e n e u n g e h e u r e n S p a n n u n g e n e n t s t e h e n k ö n -

n e n , d u r c h w e l c h e L e b e n u n d G e s c h i c h t e s t e t s

i m S e i n e r h a l t e n , s t e t s i n G a n g g e b r a c h t w e r -

d e n .

(4)

Die Dialektik kennt in sich nur die Ordnung des Gefüges,

die rein logische, zeitlose Setzungsordnung; in der Ganzheitslehre

tritt begriffsgemäß zur Gefüge- oder Ausgliederungsordnung noch

die Entfaltung in der Zeit oder die U m g l i e d e r u n g s o r d -

n u n g hinzu. Nur dem ganzheitlichen Verfahren ist der Begriff

der G e s c h i c h t e erschwinglich und nur dieses kennt dafür art-

eigene Kategorien.

(5)

In der Umgliederungsordnung als einer realen (nicht rein

ideellen Ordnung wie die Ausgliederungsordnung) tritt V e r f a l l

u n d W i e d e r v e r v o l l k o m m n u n g als wesensgemäße Ka-

tegorie auf, während der Dialektik eine Störung und Wiederher-

stellung ihres Fortganges wesensfremd ist. Auch von dieser Seite