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keit“ Hegels ist damit auch in der Zeitebene als begriffswidrig auf-

gewiesen.

Dazu kommt noch ein anderer entscheidender Punkt, der wie-

der die Wirklichkeitsnahe der ganzheitlichen Auffassung bewährt.

Der dialektische Fortgang muß auch in der Geschichte seinen Weg

nehmen. Er kennt nur einen eindeutigen Fortgang in der Ge-

schichte. Er kennt wohl Gegensätze, aber er kennt keinen eigent-

lichen Verfall und noch weniger die nachträgliche Wiedergutma-

chung und Heilung des Verfalles. Nun gibt es aber zweifellos Ver-

fallszeiten in der Geschichte, die wieder eingeholt werden, ähnlich

wie in der Geschichte jedes lebendigen Organismus Krankheit und

Heilung auftreten. In der Menschheitsgeschichte zeigt z. B. die Auf-

klärung den Verfall und die Romantik seine Überwindung an.

V e r f a l l s o r d n u n g u n d H e i l s o r d n u n g erweisen sich

als notwendige Bestandteile der Umgliederungsordnung. Das dia-

lektische Verfahren kennt nur den Fortgang der Setzungsschritte

und kann daher trotz der Verneinungen und Widersprüche, die sie

enthalten, Verfallsgeschichte und Wiederherstellungsgeschichte („Re-

naissancen“ im grundsätzlichen Sinne) nicht erklären, ebensowenig

die Umwendungen oder „Krisen“, Aufstände, Rückschläge, die ent-

weder gelingen oder mißlingen. Das ganzheitliche Verfahren nimmt

die Verfalls- und Heilsgeschichte in aller Fülle des geschichtlichen

Geschehens und seiner Wendungen in sich auf.

/

E.

Ergebnisse

Wir fassen unsere Ergebnisse am besten zuerst in einer Über-

sichtstafel zusammen, die wir sodann erläutern.

1. Ü b e r s i c h t

K e n n z e i c h e n d e s d i a l e k -

t i s c h e n V e r f a h r e n s

1

(1) Das dialektische Verfahren hat

bestimmte Setzungsschritte: „ +

K e n n z e i c h e n d e s g a n z h e i t -

l i c h e n V e r f a h r e n s

(1) Dem ganzheitlichen Verfahren

sind die Setzungsschritte als „Ausglie-

derung“ (auf dem Grunde der Rück-

verbundenheit) gegeben, daher kann

+ und — den Gliedern nur wechsel-

seitig zukommen. Jedes Glied bejaht

und verneint das andere zugleich.

Vornehmlich bei Hegel.