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wegs in dem Zuwuchs dieser einen Maschine, sondern in einer Gesamtverände-

rung des Gliederbaues der Fabrik, da z. B. die Geschwindigkeiten aller übrigen

Maschinen dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden, ferner das Haushalten

mit den Stoffen und Arbeitskräften dadurch ein anderes wird, kurz sämtliche

„Kalkulationsfaktoren“ eine, wenn auch noch so winzige Veränderung erfahren.

Beim Einstellen der neuen Maschine in die Fabrik wird daher (dem Wesen der

Sache nach) in Gedanken die gesamte alte Fabrik zurückgenommen und die neue

ausgegliedert. (Was „in Gedanken“ sich vollzieht, folgt ja auch in der „Wirk-

lichkeit“, es ist schon die Wirklichkeit.) Das heißt, der alte Ausgliederungsplan

ist eigentlich vernichtet (zurückgenommen) und ein neuer verwirklicht worden.

Einzig in dem unaufhörlichen Zurückgenommen- und Neuaus-

gegliedertwerden der Welt offenbart sich, was ihr Leben ist. Dieser

Rückgang zum Nichtsein und Hervorgang in das Sein ist der Grund

des leiblichen Lebens in den Organismen, in / welchen er „Stoff-

wechsel“, „Nahrungsaufnahme“ usw. bedeutet; er ist der Grund des

seelisch-geistigen Lebens der Menschen, wo Vergessen und Wieder-

erinnern, ewiges Neusetzen von Taten und Zuständen nach Rück-

gang der alten den Inbegriff des Werdens bezeichnet. Er ist endlich

der Grund alles gesellschaftlich-geschichtlichen Lebens, das nach dem

Versinken des Alten und Gewesenen und unter immer neuer Mit-

setzung des Vergangenen auf der Wiedererzeugung und Neusetzung

geistiger, sittlicher, staatlicher Gedanken und Taten beruht.

Es ist das Geheimnis der Rücknahme, daß sie eine Reduktion, eine

V e r j ü n g u n g ist. Alles Leben würde stocken, wenn es sich nicht

verjüngen könnte. Verjüngung besteht darin, daß das Vorhandene

in sich zurückgeht, auf seine innere Wurzel, seinen inneren Anfang

zurücksinkt und als Neues gesetzt wird. Rückgang und Neuausgang

sind Entsprechungen — sie gehören zusammen. Unaufhörlich er-

leben wir dieses Geheimnis. Das ins Sein Hervorgetretene, gleichwie

in die Fremde Gekommene muß sofort in seine Heimat, in den

Grund zurückkehren, um sich wieder Kraft zu holen. Sich unauf-

hörlich zu verjüngen, ist das Wesen des Schöpferischen: „Alles Sein

ist jung.“ Was rastet, rostet; was stockt, ist auch schon tot. Warum

muß das so sein? Warum kann sich nichts erhalten, nichts ausrasten?

Weil alles nur durch neue Tätigkeit lebt. Würde es aufhören, zurück-

zugehen in den Grund, um sogleich wieder neu zu erscheinen, dann

verlöre es die Frische und die Unmittelbarkeit des Seins — es hörte

auf zu bestehen.

Daß nur durch Rücknahme und Wiederausgliederung ein Wer-

den stattfinden kann, beweist auch die biologische Erscheinung der