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5.
Wenn immer wir Menschen, o Varuna, einen Verstoß gegen die himm-
lische Schar begehen, wenn immer wir aus Gedankenlosigkeit das Gesetz ver-
letzen, füg’ uns, o Gott, infolge dieser Sünde kein Unheil zu.“
Ein a v e s t i s c h e s G e b e t
„1. Gesegnet ist der, gesegnet ist jedermann, dem Ahuramazdah, der durch
seinen Willen Herrschende, die beiden ewig währenden Kräfte (Gesundheit und
Unsterblichkeit) verleiht. Um eben dieses Gut flehe ich Dich an. Mögest Du
durch Deinen Engel der Frömmigkeit mir Glück gewähren, die guten, wahren
Dinge und den Beistand des guten Geistes.
2. Ich glaube, daß Du das beste aller Wesen bist, die Quelle des Lichtes für
die Welt. Jedermann soll an Dich als die Quelle des Lichtes glauben; an Dich,
o Mazdah, höchst gütiger Geist! Du schufst alle guten wahren Dinge vermittels
der Kraft Deines guten Geistes zu jeder Zeit, und Du versprachest uns langes
Leben . . .
4.
Ich will glauben, daß Du der mächtige Wohltäter bist, o Mazdah! Denn
Du gibst mit Deiner Hand, die mit Hilfen gefüllt ist, die für den Rechtschaf-
fenen sowohl als für den Schlechten gut sind, vermittels der Wärme des die
guten Dinge stärkenden Feuers. Aus diesem Grunde ist mir die Kraft des guten
Geistes zugefallen.
5.
Also glaube ich an Dich, o Ahuramazdah, als den Förderer alles Guten;
weil ich in Dir die uranfängliche Ursache des Lebens in der Schöpfung erblicke;
denn Du, der Du Belohnungen für Taten und Worte hast, hast den Bösen Übles,
und den Guten Gutes gegeben. Ich will an Dich, o Ahura, glauben in der letzten
Periode der Welt.
6.
In welcher Periode meines Lebens auch immer ich an Dich glaubte, o
Mazdah, freigebiger Geist! In der kannst Du mit Reichtum und mit dem güti-
gen Geiste, durch dessen Tätigkeit unsere Ansiedlungen gedeihen. . . .“
C h i n e s i s c h e s G e b e t , G e b e t d e s K a i s e r s
„Zu Dir, o geheimnisvoll wirkender Schöpfer, blicke ich auf in Gedanken.
Wie stattlich ist die sich ausdehnende Wölbung; wo Du wohnst... Dein Diener
bin ich nur, ein Schilfrohr oder eine Weide; mein Herz ist nur wie das einer
Ameise; und doch habe ich Deinen huldvollen Beschluß erhalten, der mich zur
Herrschaft über dieses Reich einsetzt. Oft empfinde ich das Bewußtsein meiner
Unwissenheit und Blindheit, und ich fürchte, daß ich mich unwürdig erweise
Deiner großen Gunstbezeugungen. Darum will ich alle Regeln und Satzungen
beobachten, bestrebt, unbedeutend wie ich bin, meine gesetzliche Pflicht zu er-
füllen. Weit entfernt hier, blicke ich auf zu Deinem himmlischen Palaste. Komme
in Deinem kostbaren Wagen zum Altare. Dein Diener, neige ich mein Haupt
zur Erde, die Fülle Deiner Gnaden ehrfurchtsvoll erwartend. Alle meine Be-
amten sind hier an meiner Seite aufgestellt, indem sie Dir freudig Verehrung
darbringen. Alle Geister begleiten Dich als Hüter, von Osten nach Westen (die
Luft erfüllend). Dein Diener, werfe ich / mich vor Dir hin, Dir zu begegnen,
und ehrfurchtsvoll sehe ich Deinem Kommen entgegen, o Gott. O daß Du Dich
herabließest, unsere Spenden anzunehmen und unser zu achten, während wir
Dich so verehren, Dich, dessen Güte unerschöpflich ist!
Du hast Dich herabgelassen, o Gott, uns zu hören, denn Du siehst uns an
wie ein Vater. Ich, Dein Kind, einfältig und unerleuchtet, bin nicht imstande,