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logie ohne Psyche“, galt es daher mit einer Lehre zu entgegnen, die
in der Urtat und Einheit des Bewußtseins — wie schon Platon, wie
Kant oder Fichte — den Kern der Persönlichkeit, den Sitz jenes
Vermögens erblickt, welches den Körper prägt und zum Individuum
werden läßt. Daß der Leib Stoffe anzieht und wieder abstößt, dabei
aber seine individuell geprägte Gestalt bewahrt, weist wohl auf eine
geistige, vorstoffliche Wurzel der Lebensvorgänge hin. Die organi-
sche Gestalt des Leibes sei „die Maske des Geistes“, sagt Spann.
„Der Körper . . . bewegt sich so wenig, wie ein chemischer Bottich
sich bewegt . . auch die „leibliche Bewegung ist eine geistige
Tat . . .“ („Erkenne Dich selbst“, Bd 14, 188 und 191).
Der Schöpfer der Ganzheitslehre hat indes Seele und Körper,
Geist und Natur nicht wie zwei Pferde an einer Deichsel zusammen-
gespannt. Der Blick in die Tiefen der Materie ließ ihn erkennen, daß
auch dort Teile und Teilchen nicht einfach ungeordnet und rasend
umherschwirren; daß weltweites und subatomares Geschehen viel-
mehr aus der Urtat der Verräumlichung überräumlicher Wesenheiten
zu erklären seien, mit denen allein nach seiner Auffassung das Geistige
letztlich zu korrespondieren vermag. „Natur ist jene immaterielle
Wesenheit, die sich verräumlicht, Geist ist jene immaterielle Wesen-
heit, die denkt. Beide tun dies in der Zeit“ („Naturphilosophie“,
Bd 15, 34). Diese so grundlegende Aussage und Einsicht liefert
gewissermaßen den Schlüssel zu den Wundern des organischen Lebens
ebenso wie zur Lehre von der gegenseitigen Durchdringung von „Fel-
dern“ (der Verräumlichungen, der Strahlen, der Systeme verschieden-
ster Wellen), ohne die wir uns weder das alltägliche Fernsehen noch
Elektrizität und Magnetismus, „kosmische Uhren“, Kohäsion und
Schwerkraft bzw. den Gang der Gestirne erklären könnten. Jede Na-
turerscheinung ist demnach ein Ineinander mehrerer Verräumli-
chungen.
Vielleicht waren in der Tat unendliche Massen, „ganze Welten
wüster, öder Natur nötig, um dem Geiste eine Stätte ... zu bereiten“
(„Geschichtsphilosophie“, Bd 12, 326). Mit solcher Deutung holt
Spann die Ausweitung des Weltbildes in die Faßbarkeit unseres
Geistes zurück. Der Mensch ist im Kosmos kein verlorenes Nichts.
Das Vermögen und die Größe des Geistes machen ihn der Welt gegen-
über „adäquat“ und „den Göttern gleich“. Das Innerste seines Geistes,