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Z u m G e l e i t

Das ganzheitliche Weltbild

Geistige Wegweisung an einer Wende der Zeiten

v o n

W a l t e r B e c h e r

Zeitgenössische Naturwissenschafter sind weithin heute der An-

sicht, daß die Existenz der Atome und Moleküle nur mit der Quan-

tentheorie zu verstehen sei. Es zeigt sich zugleich jedoch eine gewisse

Neigung auch dazu, Atome und Moleküle, die Bausteine der Chemi-

ker und Biologen, als Gegenstände der klassischen Physik zu betrach-

ten; oder, wie Heisenberg bemerkt, „mit ihnen umzugehen wie mit

Steinen und Sandkörnern“, der in seinem Erinnerungsbuche mit dem

bezeichnenden Titel „Der Teil und das Ganze“

1

ein solches Verfah-

ren grundlegend in Frage stellt. Die Summe seines Wissens von den

Elementarteilchen deutet auf Strukturen und Zusammenhänge, die

eigentlich davon Abstand nehmen lassen, weiterhin vom „Atomzeit-

alter“ zu sprechen, in welches wir spätestens seit der Zündung der

Bombe angeblich eingetreten seien.

Das Universum erscheint als „dynamisches Gewebe von untrenn-

baren Energiestrukturen“, die eine Materie gestalten, deren Teilchen

nicht isolierte Gebilde, sondern integrierte Elemente des Ganzen

sind: Fridjoff Capra nennt dies den „kosmischen Reigen“ und kenn-

zeichnet damit das Weltverständnis einer Menschheit, die das Tor in

das dritte Jahrtausend nicht mit den Scheuklappen des atomistischen

Irrtums durchschreiten werde

2

. Für die „Stimmigkeit des Ganzen“,

1

Werner Heisenberg: Der Teil und das Ganze, München 1969, S. 328.

2

Fridjoff Capra: Der kosmische Reigen, München—Bern 1977, S. 292.