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unser Vermögen, sie aus dem Blickwinkel der Raumschiffe zu sehen,

verlangt geradezu nach einer Zusammenschau der Teile. Das ganz-

heitliche Weltbild, das der Wiener Gelehrte vor nunmehr bereits rund

zwei Generationen entwarf, wird so an der Jahrtausendwende gewis-

sermaßen zu einem aktuellen Gebot der Stunde.

Othmar Spann kam nicht von ungefähr zur Philosophie. Er ent-

wickelte sein Gedankengebäude aus der Gesellschaftswissenschaft,

aus der Leistungslehre der Wirtschaft, in der er mehr sah als nur die

„Steine und Sandkörner“ materieller Produktionsfaktoren. Nicht das

Summenhafte, sondern das Geistig-Schöpferische im ökonomischen

und sozialen Prozeß wies ihn auf Zusammenhänge, in denen der Ein-

zelne und der Andere nicht wie soziale Atome isoliert nebeneinander

stehen. Daß sie vielmehr wesenhaft in Partnerschaft miteinander, an-

einander werden, ließ ihn die „Gezweiung“, den Schlüsselbegriff sei-

ner Gesellschaftslehre, und damit das Urphänomen der Gesellschaft

erkennen („Gesellschaftslehre“, Bd 4, 130 ff.). Nicht in Gegensatz

und Klassenkampf, sondern in durch „Gezweiung“ überhöhter Part-

nerschaft und Liebe sah er die Grundkräfte des gesellschaftlichen,

damit auch des geistigen und religiösen Lebens.

Mit systematischer Kraft und klärendem Durchblick hat Spann die

Lehre von den Tiefenschichten des Seins, von der Einheit der Persön-

lichkeit, von ihrer Aufgehobenheit in der Gemeinschaft, ihrer Rück-

verbundenheit in einer göttlichen Mitte neu gefaßt und dargelegt. Die

Widmung: „Nur die Mystik lüftet den Schleier des Weltgeheimnisses“,

die er für den Verfasser dieses Geleitwortes 1948 in seine „Religions-

philosophie“ (Bd 16) eintrug, traf in einer damals nicht unmittelbar

einleuchtenden Weise Inhalt und Fülle einer Literatur, die mittler-

weile die suchende Welt — leider nicht immer zu deren Heil — über-

schwemmt.

Vorausschauendes und durchdringendes Denken war der Beruf

dieses Mannes auch dort, wo es galt, den Menschen in seiner Zwei-

samkeit von Geist und Körper geistig zu erfassen. Daß es eine ganz-

heitliche Lehre von den Funktionen des Leibes und daher eine ganz-

heitliche Medizin geben müsse, ist heute nahezu Allgemeingut ge-

worden. Wie sich indes das medizinisch Erfaßbare vom Seelischen,

ja vom Geiste her, bestimmt — das ist nicht mit Reagenzglas und

Instrumenten zu ergründen. Der „Medizin ohne Seele“, der „Psycho-