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faltung des wirtschaftlichen Organismus im Schoße der menschlichen Gesellschaft

verstehen zu lehren, die Grundbegriffe wie Provinzen der Wirtschaft als seine

elementaren, organischen Bestandteile und Lebensformen aus sich heraus wesenhaft

zu entwickeln und die wahren Verfahren oder Betrachtungswege unserer Wissenschaft

aufzuweisen: so wolle man bedenken, daß damit im Grunde nur eine Lehre vom

Verfahren, kein neuer Inhalt unserer Wissenschaft geschaffen werden soll. Der

Inbegriff des Objektes kann gegenüber all dem, was bisher erreicht wurde, doch im

Grunde nichts sachlich Neues bringen. Es ist schon unendlich viel, einen

Schematismus, ein Organon der Volkswirtschaftslehre zu schaffen und damit auch eine

Methodologie. Jede Methodologie dagegen, die glaubt, s a c h l i c h neue

Gegenstandsbegriffe und Verfahren zu entdecken, ist im Irrtum. Dafür bietet die

neuerdings mit Lärm auftretende Methodenreform L i e f m a n n s ein Beispiel, deren

Ausgangspunkt schon oben als irrig nachgewiesen wurde. In Wahrheit kann die

Verfahrenlehre nichts tun, als gegebene Verfahren in ihrer Eigenart aufweisen, die

unangemessenen und unklaren aus- scheiden, die reinen als solche erweisen und in

ihremWahrheitswert erkennen, dadurch ihre Anwendung lehren, ihre Bedeutung und

ihre Grenzen aufklären und die Folgerungen auf den Inhalt des Begriffssystems, das

nun aufgebaut werden soll, selbst ziehen — was aber schon zur Anwendung der neu

begriffenen und erklärten Verfahren gehört. Neue Verfahren können in einer

entwickelten Wissenschaft nur in der sachlichen Forschung selbst geschaffen werden.

Wer einen neuen Schlüsselbegriff bildet, wie den Grenznutzen, der allein schafft und

übt ein neues Verfahren. Wer a b e r V e r f a h r e n l e h r e t r e i b t , e r k e n n t

i m

w e s e n t l i c h e n

n u r

g e g e b e n e

V e r f a h r e n ,

s e i n

G e g e n s t a n d i s t d i e g e g e b e n e W i s s e n s c h a f t . Was ausgezeichnete

und geniale Denker in jahrhundertelanger Arbeit aufgebaut haben, das enthält

notwendig alle jene Betrachtungsweisen, die rein aus der Natur des Gegenstandes, aus

den logischen Bestimmungen desselben folgen! Der wahre Verfahrenlehrer

e n t d e c k t daher nicht neue Wege und Verfahren, sondern indem er aus dem richtig

aufgebauten Begriff des Gegenstandes das reine, wahre, diesem allein / gerecht

werdende Verfahren ableitet, e r k l ä r t er nur die alten, erkennt er die angemessenen

und unangemessenen, den Grund ihrer Erfolge und Mißerfolge und deckt den

logischen Aufbau seiner Wissenschaft auf. Verfahrenlehre ist eine Erkenntnis für sich.

Ich würde es daher geradezu für dilettantisch halten, mit dem Begriff der Wirtschaft

als einem leistenden System der Mittel für Ziele, den ich im nachfolgenden entwickeln

werde, und mit den methodologischen Folgerungen, die ich daraus ziehe, den

Anspruch auf neue sachliche Entdeckungen zu erheben. Ganz im Gegenteil kann ich

nur in der Beobachtung eine Stütze finden, daß alle großen und erfolgreichen

Theoretiker unserer Wissenschaft, daß Quesnay, Adam Müller, Ricardo, List, Thünen,

Menger und alle die anderen schon diejenigen Verfahren und Betrachtungsweisen

geübt haben, die aus dem Gegenstandsbegriff unserer Wissenschaft als die reinen und

ihm allein angemessenen erkennbar sind.

Der Versuch, den ich hier vorlege, geht von Grundgedanken aus, die

ich in verschiedenen zerstreuten, zum Teil jugendlichen metho-