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I.

Unwirtschaftlichkeit im engeren

Sinne (Mangel in der Rangordnung der

Mittel und in ihrer Neugestaltung)

Alle reine Wirtschaft baut sich in abwägendem Rangordnen der

Mittel und im Festhalten dieser Rangordnung („Ausgleichen und

Sparen“) auf; darin liegt jene strenge Wirtschaftslogik, jene oben

erkannte Notwendigkeit beschlossen, die der Wirtschaft ihre

Eindeutigkeit verleiht. Wenn aber beim „Abwägen“ der Mittel nur eine

mangelhafte Rangordnung hergestellt wird, verwandelt sich die

Wirtschaftlichkeit in Unwirtschaftlichkeit. In der Unwirtschaftlichkeit

wird trägen Sinnes wider die strenge Logik verstoßen, die Eindeutigkeit

entschwindet und läßt viele Möglichkeiten offen, die Forderung des

wirtschaftlichen Grundsatzes, jenen Teil der Ziele, der bei gegebenen

Mitteln erreichbar ist, zu verwirklichen, wird nicht erfüllt.

Zwei

Arten

von

Unwirtschaftlichkeit

müssen

wir

auseinanderhalten:

1.

es mangelt an der Fähigkeit zur Herstellung eines richtigen

W i r t s c h a f t s p l a n e s , das heißt einer richtigen Rangordnung

der Mittel, oder daran, diese Rangordnung (den Wirtschaftsplan und -

betrieb) so abzuändern, wie es eine neue Sachlage erforderte, sei es

durch eine Änderung in den Mitteln (z. B. Anpassung an neue

Erfindungen, Maschinen, Preise der Kostenelemente), sei es durch eine

erfolgte Änderung in den Zielen (z. B. Anpassung an neue Moden, neue

Muster, denen sich der Erzeuger gegenübersieht);

2.

es ist zwar ein richtiger / Wirtschaftsplan vorhanden, doch

mangelt es an der Beharrlichkeit, ihn festzuhalten, an der Beständigkeit;

der Wirt unterliegt (nicht aus Trägsinnigkeit, sondern) aus Schwäche

und Leichtsinn der Verlockung des Augenblicks, der Verlockung neuer

Genußziele (Verschwendung, Leichtsinn).

Die letztere Abart der Unwirtschaftlichkeit, die Unbeständigkeit,

werden wir später zu betrachten haben

1

. An dieser Stelle geht uns nur

die erste an, die wir „Unwirtschaftlichkeit im engeren Sinne“ nennen

wollen oder „Unausgeglichenheit“ der Wirtschaft, weitläufiger

benannt: „Unwirtschaftlichkeit aus mangelhafter Rangordnung der

Mittel und ihrer mangelhaften Anpassung an neue Lagen und Ziele“.

1

Siehe unten S. 84.