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daher nichts Zufälliges, sondern sie kommen aus jener Ü b e r -
g a n z h e i t , i n w e l c h e r d a s b e t r e f f e n d e G e b i l d e
G l i e d i s t . Zum Beispiel ist die Börse nur ein Glied in der
umfassenderen Ganzheit aller Märkte, die „Fabrik“ nur ein Glied in der
Gesamtganzheit der werkmäßigen Gütererzeugung, die Bank nur ein
Glied in der Überganzheit „Kreditwesen“. Die Einzelnen und die
Gebilde müssen die in den vorgegebenen höheren Ganzheiten
gelegenen
S a c h e r f o r d e
m i s s e
erfüllen,
wie
der
Schlußfolgernde aus den gegebenen Prämissen Konklusionen zieht. Die
L e i s t u n g h ö h e r e r O r d n u n g b e z e i c h n e t n u r d i e
a r t e i g e n e V e r b i n d u n g , d i e E i n b e t t u n g , w e l c h e
d a s G e b i l d e i n s e i n e m Ü b e r g e b i l d e u n d z u l e t z t
i m G e s a m t z u s a m m e n h a n g d e r V o l k s - u n d
W e l t w i r t s c h a f t h a t. So nimmt jedes Gebilde des Ackerbaues,
des Gewerbes, des Handels, des Bank- und Börsenwesens, jedes
staatliche Amt jeweils jene „Stelle“ ein, die ihm für seine arteigene
Verbindung oder Verwandtschaft mit anderen Gebilden vorgeschrieben
ist.
Es ergibt die Zergliederung dieser Verhältnisse ein großartiges B i l d
d e r
g e s a m t e n
A u s g l i e d e r u n g s o r d n u n g
der
Volkswirtschaft — ein bisher sehr vernachlässigtes Gebiet der
Untersuchung! Dieser Stufenbau in seiner idealen Gestalt ist das
Ergebnis der Gesamtgliederung der Leistungen höherer Ordnung. Daß
eine solche Gliederung besteht, ist der Ausdruck dessen, was wir
E n t s p r e c h u n g h ö h e r e r O r d n u n g nennen. Sie ist in der
Ausgliederungsordnung des Gesamtganzen der Wirtschaft begründet. /
§ 19. Die Leistungsgröße im Gebilde höherer Ordnung
oder der Preis
Wirtschaftlicher Güterwert oder kurz „Wert“ genannt (nicht zu
verwechseln mit den Werten im Sinne von Selbstzwecken und im
normativen Sinne
1
) ist, so fanden wir früher, Leistungsgröße
2
. Im
eigenwirtschaftlichen Gebilde liegt es klar zutage, daß Leistungsgröße
und Güterwert begrifflich dasselbe sind.
Wie liegen diese Verhältnisse beim Tausch, im Gebilde höherer
Ordnung, das heißt, wie bestimmt sich der Preis?
1
Siehe oben S. 34 ff.
2
Siehe oben S. 99 ff.