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dual Wirtschaft insbesondere die Erzeugung nicht beachte; daß sie
ferner / auch diese Beziehungen nur unreal, abstrakt, blutleer
konstruiere. Trotz der glänzenden „Untersuchungen über die Methode
der Socialwissenschaften“ von Carl Menger haben die Vertreter beider
Richtungen 50 Jahre lang aneinander vorbeigeredet und sind beide auf
ein totes Geleise gekommen, ein Vorwurf, der die Historiker am
meisten trifft, da sie sich allen höheren begrifflichen Fragen gegenüber
geradezu unfähig erwiesen.
Friedrich von Gottl hat nun den geistvollen, aber allerdings
mißlungenen Versuch gemacht, den Begriff der Wirtschaft als
Grundbegriff der Volkswirtschaftslehre womöglich überhaupt
auszuschalten
1
. Dagegen hat Alfred Amonn jenen Vorwurf von der
Verkehrstheorie ins Positive umgekehrt und erklärt, die theoretische
Volkswirtschaftslehre könne nur jene s o z i a l e n Beziehungen, die
sich an „gewisse wirtschaftliche Erscheinungen“ knüpfen, zum
Gegenstande
haben
2
.
„Die
Nationalökonomie
will
eine
Sozialwissenschaft sein . . . Ihr Erkenntnisobjekt muß daher . . .
sozialen Charakter haben . . ." Der gemeinsprachliche Begriff der
Wirtschaft und alle Versuche, ihn wissenschaftlich zu gestalten, seien
unbrauchbar, über die technologischen und psychologischen
Momente, die im individualen Aufbau der Wirtschaft gegeben seien,
könne man nie hinauskommen, nur die „sozialen Beziehungen“, die
sich an die wirtschaftlichen Tatsachen knüpfen, könnten Gegenstand
der Nationalökonomie werden. „Nicht die Wirtschaft schlechthin ist
also das Objekt der theoretischen Nationalökonomie, sondern ihre
soziale Erscheinungsform . . .", womit die freien Verkehrsbeziehungen
der Wirtschaftssubjekte gemeint sind. Die „individuale und die soziale
Seite der Wirtschaftsphänomene müssen ... in der Wissenschaft . . .
streng . . . geschieden werden, sonst läßt sich die Nationalökonomie als
theoretische Sozialwissenschaft überhaupt nicht auf- bauen“. Der Preis
und seine Formen, Löhne, Zinse, Renten, sind
1
Friedrich von Gottl-Ottlilienfeld, besonders in seinem Buche: Die Herrschaft
des Wortes, Untersuchungen zur Kritik des nationalökonomischen Denkens, Jena
1901; abgeschwächt schon in seinen Untersuchungen zur sozialwissenschaftlichen
Begriffsbildung (Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, Tübingen 1906,
1907 und 1909).
2
Alfred Amonn: Objekt und Grundbegriffe der theoretischen
Nationalökonomie, Wien 1911, S. 97 und öfter. —Ähnlich Gottl-Ottlilienfeld: Die
Herrschaft des Wortes, Jena 1901.