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welchen kompliziertere Erscheinungsformen sich aus jenen einfachsten

Elementen entwickeln“. Die Theorie steigt von der Wirksamkeit der

elementaren wirtschaftlichen Faktoren „in ihrer Isolierung von anderen

auf die realen Menschheitserscheinungen Einfluß nehmenden

Faktoren“ zu immer komplizierteren Wirtschaftserscheinungen auf

1

.

„Nicht das reale Leben in seiner Ganzheit, sondern das Verständnis

einer besonderen . . . Seite des Menschenlebens“ soll die

Wirtschaftstheorie uns verschaffen, „während das Verständnis der

übrigen Seiten desselben nur durch andere Theorien erreicht werden

könnte, welche uns die Gestaltungen des Menschenlebens unter dem

Gesichtspunkte der übrigen Tendenzen desselben zum Bewußtsein

bringen (z. B. unter demGesichtspunkte des Gemeinsinns, des stummen

Waltens der Rechtsidee und so fort)“

2

.

Dieser „exakten“ Theorie der Volkswirtschaftslehre steht nach

Menger die „empirisch-realistische“ zur Seite, welcher die Beachtung

konkreter Erscheinungen und die Aufsuchung ihrer Zusammenhänge

und Gesetzmäßigkeiten zukommt! Die Gesetze, die sie zu finden

vermag, sind keine strengen (exakten), sondern haben nur empirische

Gültigkeit

3

.

Der Wortführer der jüngeren geschichtlichen Schule, Schmoller,

erklärt demgegenüber: Menger und Dietzel engen dias Gebiet unserer

Wissenschaft allzusehr ein, „wenn sie nur Deduktionen aus einem oder

ein paar psychologischen Sätzen . . . als theoretische Nationalökonomie

anerkennen“

4

. Schmoller will das ganze, das ungeteilte Individuum als

Grundlage und Ausgangspunkt der wirtschaftlichen Erscheinungen

betrachten. „Indem die Volkswirtschaft sich als ein relativ selbständiges

System (der Gesellschaft) entwickelte, wurde das volkswirtschaftliche

Leben für die Vorstellungen der Menschen ein begrifflich von Staat und

Recht . . . getrenntes Gebiet. Freilich vollzieht sich diese Trennung

mehr in / Gedanken der Menschen als in der Wirklichkeit. (Wirtschaft

und Gesellschaft sind also e i n

1

Menger: Untersuchungen über die Methode der Socialwissenschaften, S. 45.

3

Menger: Untersuchungen über die Methode der Socialwissenschaften, S. 79.

3

Menger: Untersuchungen über die Methode der Socialwissenschaften, S. 31 ff., 93 ff.

und öfter.

4

Gustav Schmoller: Grundriß der allgemeinen Volkswirtschaftslehre, Bd 1,

3. Aufl., Leipzig 1900, S. 110; Zur Literatur der Staats- und Sozialwissenschaften, Leipzig

1888, S. 279.