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NACHWORT

von

Walter Heinrich

I.

Über die Stellung des „Fundaments der Volkswirtschaftslehre“

im wirtschaftswissenschaftlichen Lehrgebäude und im Gesamtwerke

Othmar Spanns

Das „Fundament der Volkswirtschaftslehre“ ist das grundlegende

unter den nationalökonomischen Werken Othmar Spanns. Es enthält

eine geschlossene wirtschaftliche Leistungslehre und stellt damit eine

Wende in der Lehrgeschichte der Wirtschaftswissenschaft dar: erst mit

der Lehre von den Leistungen und von der Ausgliederungsordnung der

Wirtschaft nach Leistungsbereichen, Stufen und Vorrängen war eine

nichtindividualistische Wirtschaftswissenschaft begründet und die

Einseitigkeit endgültig beseitigt, mit der die bisherige ökonomische

Wissenschaft die Wert-und Preislehre in den Vordergrund ihrer

theoretischen Bemühungen gerückt hatte. Sicher sind Durchbrüche in

diese Richtung vor Spann angebahnt worden, vor allem von dem

genialen Heinrich von Thünen, auch von Adam Müller und Friedrich

List, aber ein geschlossenes System der Leistungslehre hat erst Spann

geschaffen.

Leider hat es die äußere Geschichte des „Fundaments“, auf die wir noch

zurückkommen

1

,

mit sich gebracht, daß trotz der bedeutsamen Stellung,

die dem Werke im wirtschaftswissenschaftlichen Lehrgebäude, ja im

Gesamtwerke Othmar Spanns zukommt, dessen nationalökonomische

Lehren doch darin allein nicht abgeschlossen dargestellt werden, ihre

Darlegung sich vielmehr auf zwei Bücher verteilt. Nämlich auf das

„Fundament der Volkswirtschaftslehre“ (1918, 4. Auflage Jena 1929) und

auf das Werk „Tote und lebendige Wissenschaft, Kleines Lehrbuch der

Volkswirtschaft in fünf Abhandlungen“ (1921, 4. Auflage Jena 1935). In

diesem zweiten Werke besonders wiederum auf die beiden Abhandlungen

„Die Ausgliederungsordnung der Wirtschaft und ihre Vorrang-

1

Vgl. unten S. 443 ff.