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Verhältnisse“ (4. Auflage, Seite 75 ff.) und „Wert, Preis, Verteilung“ (4.
Auflage, Seite 153 ff.). Die erste Abhandlung wurde von der zweiten
Auflage (1925) ab, die zweite erst von der dritten Auflage (1929) ab in die
„Tote und lebendige Wissenschaft“ aufgenommen.
Die Nachweise dafür, daß sich die Darlegung des gesamten
wirtschaftlichen Lehrgebäudes Othmar Spanns auf diese beiden Werke,
„Fundament der Volkswirtschaftslehre“ und „Tote und lebendige
Wissenschaft“, verteilt, liegen im Folgenden:
1.
in den Darlegungen Spanns im Vorwort zur 4. Auflage des Fundaments“
1
;
2.
in der Tatsache, daß das „Fundament“ — vor allem infolge der äußeren
Geschichte seiner Auflagen — eben die Lehre von der
Ausgliederungsordnung der Wirtschaft nach Leistungsbereichen — im
„Fundament“ häufig Reifestufen genannt —, Stufen und Vorrängen,
insbesondere aber die ganzheitliche Wert-, Preis- und Verteilungslehre
nicht vollständig enthält, obzwar bereits alle entscheidenden
Grundlagen — besonders in der vierten Auflage — gelegt erscheinen;
3.
in den Anweisungen Spanns an seine Hörer über das Studium der
ganzheitlichen Wirtschaftslehre, in denen er immer empfahl, nach
seinen „Haupttheorien der Volkswirtschaftslehre“ die Werke der
nationalökonomischen Klassiker selbst zu studieren und von
herkömmlichen Lehrbüchern das „Fundament“ — wenigstens die
ersten vier Abschnitte des Ersten Buches „Vom Begriff der Wirtschaft
zum Begriffsgebäude der Volkswirtschaftslehre“, also die gesamte Lehre
von den Grundbegriffen
2
— und aus der „Toten und lebendigen
Wissenschaft“ die beiden Abhandlungen „Die Ausgliederungsordnung
der Wirtschaft und ihre Vorrangverhältnisse“ und „Wert, Preis,
Verteilung“
3
;
4.
endlich in der Gliederung der Vorlesungen Spanns über allgemeine
Volkswirtschaftslehre, die er seit seiner Berufung an die Wiener
Universität im Jahre 1919 regelmäßig im Wintersemester als
fünfstündiges Kolleg hielt.
Der Grund aber, daß sich die Darstellung der ganzheitlichen
Wirtschaftslehre auf zwei Werke verteilt, obwohl seine entscheidende
Grundlegung im „Fundament“ geschah, liegt — wie bereits erwähnt und
wie noch näher darzulegen ist — in der äußeren Geschichte der Auflagen
des „Fundaments“. Ohne deren Umstände wäre das „Fundament“ eben das
„große“ Lehrbuch der Volkswirtschaft geworden (Spann hat ja die
1
Vgl. oben S. 3 ff., besonders auch Anmerkung 1 auf S. 3.
2
In der 4. Auflage S. 20—194, oben S. 34—230. Auf S. 194 der 4. Auflage steht ein
Druckfehler: der V. Abschnitt wird dort — im Gegensatz auch zum Inhaltsverzeichnis
— als VI. Abschnitt gezählt.
3
Tote und lebendige Wissenschaft, 4. Aufl., Jena 1935, S. 75—152 und S. 153 bis 356.
Vgl. dazu: Die Haupttheorien der Volkswirtschaftslehre, 1911, 26. Aufl. Heidelberg
1949, Anhang (Wie studiert man Volkswirtschaftslehre?). S. 217 ff., besonders S. 220.