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l u n g , w e l c h e d i e a t o m i s t i s c h e L e h r e i h m
f ä l s c h l i c h
i n
d e r
g a n z e n
W i s s e n s c h a f t
e i n r ä u m t . “
1
Aber auch im Gesamtwerke Othmar Spanns hat das „Fundament“ eine
entscheidende Stellung. Denn mit dem Leistungsbegriff hat Spann nicht nur
einen Durchbruch im wirtschaftswissenschaftlichen Bereiche vollzogen
und damit — Jahrzehnte vor der erfolgreichen Anwendung der
leistungsmäßigen Betrachtung in der Betriebswirtschaftslehre — eine
Entwicklung angebahnt, die noch lange nicht abgeschlossen ist und welche
die verschiedenen Zweige der Wirtschaftswissenschaft entscheidend
bereichert hat und auch weiterhin bereichern wird. Mit der Begründung
des Leistungsbegriffes ist noch mehr geschehen, nämlich eine
verfahrensmäßige Wendung, die über den wirtschaftswissenschaftlichen
Bereich hinaus Bedeutung erlangt hat, vor allem angesichts des Gewichtes,
das der Kategorie der Leistung im Kategoriengebäude aller ganzheitlichen
Wissenschaften zukommt.
Darum bedeutet das „Fundament“ einen wesentlichen Schritt auch auf
dem geistigen Wege Othmar Spanns, was sich sichtlich auch in der inneren
Geschichte des Werkes durch seine vier Auflagen hindurch widerspiegelt.
Denn der Leistungsbegriff führt folgerichtig zu einer funktioneilen, damit
aber zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise; „geleistet“ wird nur für
etwas und in einem Zusammenhang, also in einem Ganzen; auch leistet
keine Leistung für sich allein, sondern immer nur mit anderen zusammen.
Spann hat ja — an die Problemlage der Wirtschafts- und der gesamten
Sozialwissenschaften seiner Zeit, besonders an die durch den
Verfahrensstreit zwischen Schmoller und Menger aufgerührten
methodologischen Auseinandersetzungen anknüpfend — von Anfang an
um eine neue verfahrensmäßige Grundlegung der Sozialwissenschaften und
der Nationalökonomie gerungen.
In den methodologischen Veröffentlichungen seiner früheren Zeit —
die er, wie oben erwähnt, als „zum Teil jugendliche“ bezeichnete — sind
von besonderer Bedeutung:
A.
Die
K e n n z e i c h n u n g
d e r
s o z i a l w i s s e n s c h a f t l i c h e n
a l s
e i n e r
f u n k t i o n e l l e n B e t r a c h t u n g s w e i s e , u m s i e v o n
d e r r i c h t e n d e n , f i n a l e n o d e r t e l e o l o g i s c h e n
a b z u s o n d e r n .
Das geschah bereits in den Abhandlungen gegen Rudolf Stammler: „Die
Lehre Stammlers vom sozialpsychologischen Standpunkte aus betrachtet“
(1902)
2
und „Untersuchungen über den Gesellschaftsbegriff“ (Zweiter
Artikel, 1904)
3
; dann in den Arbeiten „Zur soziologischen Aus
1
Fundament der Volkswirtschaftslehre, 4. Aufl., Jena 1929, S. 375 (Vom Geist der
Volkswirtschaftslehre), oben S. 387.
2
Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, Jg 58, Tübingen 1902.
3
Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, Jg 60, Tübingen 1904, S. 441 ff.