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ganz allgemein aus der Natur der Wirtschaft ableiten: die Bestandteile

der Wirtschaft sind immer nur „Mittel“ für Ziele; daraus folgt als

entscheidende Eigenschaft ihre bloß dienende Art. „Dienen“ heißt

nichts anderes als: Dienste verrichten, eine Leistung, eine Funktion

vollbringen. W i r t s c h a f t i s t d a h e r d u r c h u n d d u r c h

a u s L e i s t u n g e n g e f ü g t , ist ein Bau von Diensten, von

Verrichtungen, Rollen, Leistungen für Ziele, oder, wie wir es auch

nennen wollen, ein „leistungsartiges“, „leistungsmäßiges“,

„leistsames“, „verrichtsames“, „diensthaftes“, ein „funktionelles“

System. Die Wirtschaft nimmt damit, wie früher schon erwähnt, eine

einzigartige Sonderstellung im Rahmen der Gesellschaft ein; denn

nicht dienende Leistungen, sondern Zwecke selbst, Eigenwerte sind in

allen anderen gesellschaftlichen Teilganzen, in Kunst, Wissenschaft,

Recht, Staat, enthalten, die daher im weiteren Sinne als

„Zwecksysteme“ dem dienenden „Mittelsystem“ gegenübertreten.

Diese Erkenntnis legt, wie die Sonderstellung der Wirtschaft in der

Gesellschaft, damit auch die einzigartige Sonderstellung aller

Wirtschaftswissenschaft unter den Gesellschaftswissenschaften klar

und ist daher m e t h o d o l o g i s c h von grundlegender Bedeutung.

Es ist aus der bisherigen Anwendung wohl klar genug hervorgegangen, daß der

Begriff „ F u n k t i o n “ im Sinne der Leistung nicht als mathematischer Begriff zu

fassen ist, wonach z. B. die Oberfläche einer Kugel die Funktion ihres Radius ist: 0 =

(f)r; ebenso auch nicht als ursächlicher Begriff, wonach die Wirkung die (mathematisch

gedachte) Funktion ihrer Ursachen ist; sondern im organischen, ganzheitlichen oder,

wenn man will, zweckhaften, teleologischen Sinne, nämlich als „Leistung“, „Dienst“,

„Verrichtung“, „Rolle“, „Bedeutung“, „Amt“, „Aufgabe“. Und die Bezeichnung

„ f u n k t i o n e l l “ ist demgemäß gleichfalls nur im zweckhaften und gliedlichen

Sinne zu verstehen, das ist im Sinne von „leistend“, „leistungsmäßig“, „leistsam“,

„verrichtsam“, „vorzweckartig“, „diensthaft“, nicht aber von „ursächlich“, „bedingend“

oder mathematisch.

Ich werde unter jenen eigenschaftswörtlichen Bildungen hauptsächlich die Worte

„leistungsmäßig“, „leistsam“, „verrichtsam“ gebrauchen. Nun sehe ich schon das

Lächeln aller jener Sprachmenger, die gleichgültig genug sind, das Deutsche zur

Mischsprache herabsinken zu lassen, und nicht bedenken, daß Fremdwörter nur

Schmuck, nicht aufbauendes Gut der Sprache werden dürfen. Die deutsche Sprache hat

genau dieselbe Fähigkeit zu eigenschaftswörtlichen Bildungen wie das Romanische,

nur wir Deutsche haben nicht dieselbe Freiheit, solche Fähigkeit in Gebrauch zu

setzen. Es fehlt dem Deutschen so oft an der nötigen Einbildungskraft und Ausdacht,

sonst würde er auch die Unbekümmertheit finden, die zu jedem Abweichen von der

gewohnten Urgroßmutter-Wendung gehört. Die Richtschnur, nur dem Dichter die

Bildung neuer Worte zu überlassen, ist der Ausdruck eben dieser Ärmlichkeit und

Kleingeisterei. / Wenn sie